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Wirtschaft: Autokonzern weist Spekulationen um Ablösung als lächerlich zurück

Die Verhandlungen mit Phoenix über den Rover-Verkauf haben begonnentmh Joachim Milberg soll trotz anhaltender Turbulenzen um die defizitäre britische Tochtergesellschaft Rover weiter Vorstandschef der Bayerische Motoren Werke (BMW) AG, München, bleiben. Anders lautende Gerüchte seien "lächerlich" und "absoluter Nonsens", dementierte ein BMW-Sprecher am Dienstag einen Zeitungsbericht, wonach der BMW-Chef bis Ende Juli abgelöst werde.

Die Verhandlungen mit Phoenix über den Rover-Verkauf haben begonnentmh

Joachim Milberg soll trotz anhaltender Turbulenzen um die defizitäre britische Tochtergesellschaft Rover weiter Vorstandschef der Bayerische Motoren Werke (BMW) AG, München, bleiben. Anders lautende Gerüchte seien "lächerlich" und "absoluter Nonsens", dementierte ein BMW-Sprecher am Dienstag einen Zeitungsbericht, wonach der BMW-Chef bis Ende Juli abgelöst werde. Der geplatzte Verkauf von Rover an die britische Wagniskapitalgesellschaft Alchemy sei kein Managementfehler Milbergs. Dieser sei das Risiko der Verhandlungen mit Alchemy nur eingegangen, um Arbeitsplätze zu retten.

Für Tausende Rover-Mitarbeiter ist nun das britische Phoenix-Konsortium die letzte Hoffnung. Mit Phoenix haben die Münchner in London erste Verkaufsverhandlungen geführt. Zu den Inhalten dieser ersten Gesprächsrunde wollte ein BMW-Sprecher keine Angaben machen und verwies auf Ende dieser Woche. Jedoch habe Phoenix, das vom früheren Rover-Chef John Towers angeführt wird, "ansatzweise" die mögliche Finanzierung einer Rover-Übernahme nachgewiesen, was weitere Gespräche aussichtsreich erscheinen lasse. Vorerst bleibe unklar, ob sich das Interesse von Phoenix auf die hoch defizitäre Pkw-Sparte von Rover beschränke oder auch die Kleinwagenmarke Mini umfasse, wie Towers das früher einmal geäußert hatte, sagte ein BMW-Sprecher. Die Münchner wollen am Mini festhalten und 2001 im britischen Werk Oxford ein neues Modell des Kleinwagens bauen. Klar sei nur, dass BMW bis spätenstens Ende Mai entscheide, ob Rover an Phoenix verkauft oder geschlossen werde, sagte Sprecher.

Im letzteren Fall würden nicht nur die rund 6500 Beschäftigten im maroden Rover-Hauptwerk Longbridge ihren Arbeitsplatz verlieren, sondern auch Stellen in einem für die gesamte Rovergruppe genutzten Werk für Blechteile wegfallen, bestätigte ein BMW-Sprecher. In Oxford würde dann nur noch der Mini gebaut und die bislang für dort geplante Auftragsfertigung des neuen Rover R 75 beendet. Auch eine Schließung der Rover-Werke würde BMW aber nicht verstärkt belasten. Die für die Bereinigung des Kapitels in der BMW-Vorjahresbilanz angesetzten gut sechs Milliarden Mark würden auch diese Alternative abdecken.

In einer schlechten Verhandlungsposition sieht sich BMW gegenüber Phoenix nicht. Man verhandle, um Stellen zu retten, werde aber nicht um jeden Preis verkaufen, betonte ein BMW-Sprecher mit Blick auf den geplatzten Alchemy-Deal. Mit dieser Gruppe würden zumindest vorerst keine Gespräche geführt. Die Wahrscheinlichkeit einer Gesundung von Rover unter Phoenix wollen die Münchner nicht abschätzen. Zumindest unter eigener Regie sehen sie aber für eine profitable Massenproduktion von Pkws in den Rover-Werken, wie Phoenix das offenbar plant, keine Chance. Allein im Vorjahr hatte Rover rund 2,4 Milliarden Mark Verlust eingefahren. Derzeit erhöht jeder Produktionstag bei Rover die Defizite laut BMW um rund sechs Millionen Mark.

tmh

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