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Automarkt: Für deutsche Marken geht es langsamer abwärts

BMW und Mercedes verlieren weltweit Kunden, aber der Absatz sinkt moderater. Porsche dreht sogar auf.

Berlin - Für die deutschen Nobelmarken BMW und Mercedes geht es weiter bergab auf dem Automarkt – allerdings nicht mehr so rasant wie im Januar und Februar. Porsche meldete am Dienstag sogar deutlich steigende Auftrags- und Absatzzahlen – zumindest für den deutschen Markt. BMW und Mercedes mussten zwar im März nach wie vor weltweite Absatzeinbrüche von gut 17 beziehungsweise 16 Prozent verkraften. Das Minus im Vergleich zum Vorjahresmonat fiel aber etwas kleiner als Anfang 2009 aus.

So waren die weltweiten Verkaufszahlen bei BMW und Mercedes im Februar um jeweils rund 25 Prozent eingebrochen. Die VW-Tochter Audi hatte schon am Montag mitgeteilt, dass sich der weltweite Absatzrückgang im März verlangsamt habe und auf anziehende Auftragseingänge verwiesen.

BMW verkaufte im März weltweit 126 375 Autos der Marken Mini und BMW; Daimler lieferte im vergangenen Monat weltweit 110 400 Fahrzeuge der Marken Mercedes-Benz, Smart, AMG und Maybach aus. In Deutschland profitierten die Hersteller mit den Modellen Mini und 1er (BMW), Smart sowie A- und B-Klasse (Mercedes) von der steigenden Nachfrage nach kleineren Autos. Aber auch in der Oberklasse sieht es nicht mehr ganz so düster aus. So verzeichnet BMW beim Verkauf des neuen 7er-BMW ein kräftiges Absatzplus von gut 109 Prozent auf 617 Fahrzeuge. Mercedes zeigte sich bei den Bestellungen für die neue E-Klasse zufrieden. „Insgesamt lagen uns bis zur Markteinführung Ende März bereits rund 50 000 Bestellungen vor“, sagte Klaus Maier, Leiter Vertrieb und Marketing Mercedes-Benz Cars.

Neue Modelle kurbeln auch beim Sportwagenbauer Porsche die Nachfrage in Deutschland an. Im März seien rund 1400 Fahrzeuge bestellt worden, 57 Prozent mehr als im Februar und nur 100 weniger als im bisher besten Monat März vor drei Jahren, teilte Porsche am Dienstag mit. Die Verkaufszahlen stiegen in Deutschland im März zum Vorjahr um 2,9 Prozent auf 1472 Einheiten. Im ersten Quartal 2009 habe Porsche 3497 Aufträge erhalten, 14,5 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Anfang des Jahres hatte Porsche die neue Generation der Baureihe Boxster/Cayman sowie die Diesel-Version des Geländewagens Cayenne auf den Markt gebracht.

Für BMW läuft es den Angaben zufolge auch in den USA wieder etwas besser. „Es ist aber noch zu früh, von einer weltweiten Trendwende zu sprechen“, erklärte BMW-Vertriebschef Ian Robertson. Christoph Stürmer, Autoexperte des Beratungsunternehmens Global Insight, sieht das mit Blick auf die gesamte Branche etwas anders. „Der Vergleich mit den Vorjahresmonaten ist trügerisch, weil man ein absolutes Tief mit einem absoluten Hoch vergleicht“, sagte er dem Tagesspiegel. Anfang 2008 sei es für die deutschen Autohersteller international noch glänzend gelaufen. „Man kann deshalb mit Blick auf den Trend im März 2009 eindeutig von einer Wende sprechen: Der Negativtrend ist gebrochen.“

Anders als die deutschen Premiummarken kann sich die koreanische Automarke Hyundai dank der Abwrackprämie über eine stürmische Nachfrage in Deutschland freuen: In den ersten drei Monaten des Jahres wurden 28 621 Autos zugelassen, 150 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Wie Hyundai Motor Deutschland am Dienstag in Neckarsulm weiter mitteilte, ist das für den deutschen Markt ein Rekord. Der deutsche Importeur, der insgesamt 545 Händler beliefert, peilt für dieses Jahr rund 50 000 (Vorjahr: 51 600) Neuzulassungen an. mit dpa

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