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Wirtschaft: Automarkt: Neues Opel-Werk soll die Wende bringen

In Anwesenheit von Bundeskanzler Gerhard Schröder hat Opel am Dienstag sein neues Werk am Stammsitz des Unternehmens in Rüsselsheim offiziell eröffnet. Die 750 Millionen Euro teure Fabrik gilt als modernstes Automobilwerk der Welt.

In Anwesenheit von Bundeskanzler Gerhard Schröder hat Opel am Dienstag sein neues Werk am Stammsitz des Unternehmens in Rüsselsheim offiziell eröffnet. Die 750 Millionen Euro teure Fabrik gilt als modernstes Automobilwerk der Welt. Bereits seit Jahresanfang wird dort der neue Opel Vectra produziert.

Nach Ansicht von Schröder hat sich Opel mit dem neuen Werk und dem neuen Vectra "zurückgemeldet in die Weltspitze der Automobilunternehmen." Opel-Chef Carl- Peter Forster erhofft sich von der Fabrik "Signalwirkung" für den angeschlagenen Autobauer, der im vergangenen Jahr einen Verlust von 674 Millionen Euro eingefahren hatte. Das Werk und der neue Vectra seien Startpunkt für eine bessere Zukunft von Opel.

Kanzler Schröder lobte das Werk auch, weil es nicht nur Spitzentechnologie darstelle, sondern auch beispielhaft sei in der Arbeitsorganisation und in der Einbindung des Betriebsrates in die Konzeption der Fabrik. Nach Ansicht des hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch zeigt Opel mit dem neuen Werk, dass die Automobilproduktion nicht aus Deutschland heraus verlagert werden muss.

Opel-Chef Forster verwies darauf, dass die Fabrik ganz bewusst in Rüsselsheim gebaut worden sei. "Unser neues Werk ist auch ein Bekenntnis zum Standort Deutschland. Uns liegen im übrigen auch die Opel-Standorte Bochum, Eisenach und Kaiserslautern sehr am Herzen." Forster wies ausdrücklich darauf hin, dass Opel - im Gegensatz zu anderen Herstellern wie VW oder BMW - für das neue Werk keinen Cent öffentliche Investitionshilfe in Anspruch genommen habe.

Das neue Werk ist in nur zweijähriger Bauzeit auf dem bestehenden Werksgeländer in Rüsselsheim entstanden. 750 Millionen Euro hat Opel investiert, so viel wie kein anderer Hersteller in Deutschland in den vergangenen Jahren. Das Werk baut auf den Erfahrungen des Opel-Werkes in Eisenach auf, das lange als modernste Autofabrik der Welt galt. In Teilbereichen ist die neue Fabrik allerdings noch einmal um bis zu 150 Prozent effizienter. "Das Werk setzt Maßstäbe in mehrfacher Hinsicht: hohe Produktivität, strikte Qualitätsorientierung, größte Flexibilität und vorbildliche Ergonomiestandards", betont Forster.

Die Fabrik arbeitet nach dem "Null-Fehler-Prinzip". Gibt es in der Produktion Probleme, kann jeder Mitarbeiter sofort ein Signal geben und das Band stoppen. Als wegweisend gilt auch der Karosserie-Rohbau, wo 650 Roboter rund 460 verschiedene Blechteile zur Karosserie der jeweiligen Modelle zusammenfügen. Im neuen Werk können auf einer Fertigungslinie bis zu vier verschiedene Modelle gebaut werden. Damit könne Opel schnell auf aktuelle Marktentwicklungen reagieren, betont Forster. 6000 Menschen sind in der neuen Fabrik beschäftigt.

Seit Jahresanfang wird dort der neue Vectra hergestellt, den Audi-Fahrer Gerhard Schröder im übrigen nach einer Testfahrt vom Flughafen zum Opel-Gelände in höchsten Tönen lobte. Mit diesem Modell werde der Wettbewerb auf dem Automarkt noch härter, meinte der Kanzler. Mittelfristig sollen in Rüsselsheim alle Modellvarianten des Vectra und der Nachfolger des Opel Omega produziert werden. Ab April wird das Werk im Zwei-Schicht-Betrieb laufen. Ausgelegt ist es allerdings auf drei Schichten und damit auf eine jährliche Produktion von bis zu 270 000 Autos. Diese Phase ist aber erst für das nächste Jahr geplant.

ro

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