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Wirtschaft: Automarkt: Neuwagen sind in Deutschland am teuersten - Reimporte lohnen sich nach wie vor

In Deutschland sind die Fabrikpreise für Autos höher als in allen anderen Ländern der Europäischen Währungsunion. Teurer sind Automobile nur noch außerhalb der Euro-Zone.

In Deutschland sind die Fabrikpreise für Autos höher als in allen anderen Ländern der Europäischen Währungsunion. Teurer sind Automobile nur noch außerhalb der Euro-Zone. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung über die Autopreise in der EU, die am Donnerstag in Brüssel veröffentlicht wurde. Die Preisunterschiede haben sich im Vergleich zum vergangenen Jahr zwar etwas verringert. Doch nach wie vor, so stellt die EU-Kommission fest, liegen die Fabrikpreise für das gleiche Modell vielfach noch weit auseinander. So liegt der Listenpreis für einen VW-Golf in Deutschland vor der Steuer immer noch mehr als 30 Prozent höher als der Fabrikpreis für den Golf in Finnland, wo er am billigsten ist. Fast so groß ist die Preisdifferenz auch für den VW-Polo und den Passat. Eine ähnliche Preispolitik wie VW scheint auch Opel zu betreiben. Die Autos aus Rüsselsheim kosten vor Steuer auf dem Heimatmarkt Deutschland am meisten. Ein Opel Astra kann so zum Beispiel in Finnland um fast 30 Prozent billiger beim Händler gekauft werden.

Die Preisgestaltung der Hersteller ist die Folge der in der EU immer noch sehr unterschiedlichen Besteuerung der Neuwagen. In Finnland, Griechenland, und Dänemark reagieren die Unternehmen mit niedrigen Fabrikpreisen auf die hohen Steuern, die der Verbraucher in diesen Ländern beim Kauf seines Autos zahlen muss. In Portugal dagegen werden die Autos trotz hoher Steuern vom Hersteller dennoch teuer angeboten. In Großbritannien, wo die Autofirmen die EU-weit mit Abstand höchsten Preise verlangen, sind nicht die Steuern, sondern die technischen Besonderheiten des Linksverkehrs und das hoch bewertete Pfund die Preistreiber: Ein Golf mit Rechtssteuerung kostet auf der Insel fast 70 Prozent mehr als im billigsten Land auf dem Kontinent. Doch selbst die letzten britischen Autofirmen, die ihre Arbeiter schließlich in Pfund bezahlen, greifen auf dem Heimatmarkt zu: 55,5 Prozent mehr muss ein Käufer des Landrover Discovery in Großbritannien für sein Fahrzeug zahlen als ein Käufer in Italien.

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