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Dieter Zetsche, Vorstandsvorsitzender der Daimler AG und Leiter von Mercedes-Benz Cars, präsentiert bei der North American International Auto Show (NAIAS) in Detroit (Michigan) am ersten Pressetag das neue Mercedes-Benz E-Klasse Coupe.

© Uli Deck/dpa

Automesse in Detroit: Deutsche Autobauer verkaufen so viel wie nie

Audi, BMW, Mercedes, aber auch VW - die deutschen Autohersteller vermelden zum Auftakt der Automesse in Detroit Rekord-Verkaufszahlen - allen Vorwürfen zum Trotz.

Die deutschen Autohersteller starten trotz Dieselkrise und Manipulationsvorwürfen mit Rekordzahlen ins neue Jahr. Man komme mit „good news“ nach Detroit, sagte Matthias Wissmann, Präsident des Autoverbandes VDA, am Montag zum Auftakt der Automesse in der US-Metropole. Besonders erfolgreich präsentieren sich die Premiumhersteller Audi, BMW und Mercedes, aber auch die Marke VW verkauft trotz des Dieselskandals mehr. Bereits in der vergangenen Woche hatte das Kraftfahrt-Bundesamt Rekordzahlen für den deutschen Markt veröffentlicht. 2016 wurden mit 3,35 Millionen Neuwagen so viele Pkw neu zugelassen wie zuletzt vor sieben Jahren.

Die Autohersteller müssen sich ungeachtet der Rekordverkäufe gegen den Vorwurf wehren, bei Verbrauchs- und Abgaswerten zu tricksen. Praxistests ergaben zuletzt, dass selbst moderne Euro-6-Diesel-Pkw im Alltagsbetrieb mehr Stickoxide ausstoßen als Lkw oder Busse. „Wir verabschieden uns nicht vom Diesel“, sagte VDA-Präsident Wissmann in Detroit. „Aber wir bleiben realistisch: Mit großen Wachstumspotenzialen ist vorerst nicht zu rechnen.“

Mercedes verkaufte 2016 erstmals mehr als zwei Millionen Fahrzeuge

Der VDA erwartet, dass der Weltmarkt in diesem Jahr auf 84 Millionen verkaufte Neuwagen wachsen wird, getrieben vor allem von der Nachfrage in China und in den USA. Sehr gefragt ist Mercedes. Die Marke mit dem Stern verkaufte 2016 erstmals dank neuer Modelle mehr als zwei Millionen Fahrzeuge und rückte vor BMW und Audi auf Platz eins der Premiumhersteller. Auch für die Volkswagen-Tochter Audi war 2016 ein Rekordjahr mit weltweit 1,87 Millionen verkauften Wagen. Bei der Volkswagen-Kernmarke VW schrumpften zwar die Verkaufszahlen in den USA, wo der Dieselskandal Ende 2015 ans Licht kam. Dank hoher Zuwächse in China wuchs der weltweite Absatz trotzdem um 2,8 Prozent auf fast sechs Millionen Wagen. Mit seinen insgesamt zwölf Marken war VW im vergangenen Jahr der größte Autohersteller der Welt vor Toyota und GM.

Die strafrechtlichen Ermittlungen der US-Justiz gegen VW könnten in dieser Woche mit einem Vergleich beendet werden. Laut „Wall Street Journal“ könnte die Einigung den Konzern mehrere Milliarden Dollar kosten.

Derweil wollen die US-Behörden einen VW-Manager zur Verantwortung ziehen, der eine Schlüsselrolle bei der versuchten Vertuschung der Abgasmanipulation gespielt haben soll. Der Manager sollte am Montag in Miami vor Gericht erscheinen. Das FBI hatte den ehemaligen Leiter der Abteilung, die in den USA für das Einhalten von Gesetzen sorgen muss, in Florida verhaftet.

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