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Automobilbranche: Zetsche: Spar-Programm fortsetzen

Der designierte DaimlerChrysler-Konzernchef Dieter Zetsche wird für unbefristete Zeit auch die Kernsparte Mercedes leiten.

Frankfurt/Main (12.09.2005, 16:48 Uhr) - Er gehe die Aufgabe «mit ganzem Herzen, voller Freude und für einen unbegrenzten Zeithorizont» an, sagte Zetsche bei der Vorstellung der neuen S-Klasse auf der Internationalen Automobil- Ausstellung (IAA) in Frankfurt am Montag. Das milliardenschwere Sparprogramm «CORE», dass von seinem Vorgänger initiiert worden war, werde er fortsetzen.

Bei der Sanierung der defizitären Kleinwagenmarke smart sprach er von einem ersten Teilerfolg. Zu einer möglichen Doppelbelastung als Mercedes-Chef und Konzernchef ab 1. Januar befragt, betonte Zetsche, dass sei eine absolut vereinbare Aufgabe. «Mir ist nicht bange vor dieser Herausforderung.» Er kenne den Konzern sehr gut. Entscheidend sei, dass er mit guten Teams arbeiten könne.

Zetsche hatte zum 1. September die Verantwortung für Mercedes übernommen, nachdem der bisherige Chef Eckhard Cordes zurückgetreten war. Zum Jahresanfang folgt Zetsche Jürgen Schrempp an der Konzernspitze nach. Bislang war in der Branche davon ausgegangen worden, dass Zetsche nur für ein bis eineinhalb Jahre an der Spitze der Mercedes Car Group (Mercedes-Benz, smart, Maybach) stehen werde. Zwischen Cordes und Zetsche hatte es ein erbittertes Rennen um die Nachfolge an der Konzernspitze gegeben. Aus Enttäuschung über seine Niederlage verließ Cordes das Unternehmen Ende August.

Mit dem Sparprogramm «CORE» sollen bis 2007 die Kosten um drei bis vier Milliarden Euro gesenkt werden. Die Umsatzrendite soll dann bei 7 Prozent liegen, bekräftigte Zetsche in Frankfurt. Zum Sorgenkind smart betonte er, dass man dem Team die Zeit einräumen solle, zu belegen, dass die Sanierung Erfolg haben werde. Bis zum August seien diese Ziele erreicht worden. Zetsche betonte, dass er zunächst den von Cordes begonnenen Sparkurs fortsetzen wolle. «Ich habe nicht vor, das CORE-Programm in ein Z-Programm umzutaufen.» Er werde dort weitermachen, wo Cordes den Stab übergeben habe.

Zetsche sagte zu den Umständen seiner Ernennung als Mercedes-Chef, dass ein solches Szenario als möglich besprochen worden, aber nicht angestrebt war. Dass es rund drei Wochen dauerte, bis ein Nachfolger für Cordes gefunden worden war, habe daran gelegen, dass es solange gedauert habe, bis dieser den endgültige Schritt gegangen sei. Dann habe der Aufsichtsrat sehr schnell entschieden.

Zetsche stellte in Frankfurt das Flaggschiff von Mercedes-Benz, die neue S-Klasse vor. Sie zeichnet sich vor allem durch neue Sicherheitselemente wie Nachtsichthilfe, Abstandsradar und vorausschauende Sicherheitssysteme aus. (tso/dpa)

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