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Automobilindustrie: Defektes Gaspedal bremst Toyota

Vorübergehender Verkaufsstopp in den USA: Klemmende Gaspedale in mehreren Modellen entwickeln sich für Toyota immer mehr zum Desaster.

Torrance - Unter dem Druck der Öffentlichkeit stoppte das Unternehmen am späten Dienstag in den USA den Verkauf und die Produktion von insgesamt acht Modellen aus mehreren Baujahren, fast die halbe Modellpalette. Zu den Typen, die vom Verkaufsstopp betroffen sind, zählen auch die Bestseller Camry und Corolla.

In Deutschland und Europa werden mögliche Lösungen für die technischen Probleme noch geprüft. Bislang sei aber noch unklar, ob es zu einem vorübergehenden Verkaufsstopp der betroffenen Fahrzeuge wie in den USA komme, sagte eine Sprecherin von Toyota Deutschland am Mittwoch in Köln. Die Europazentrale in Brüssel prüfe „mit Hochdruck“, bei welchen Modellen Probleme mit dem Gaspedal vorlägen.

„Die Aktion ist nötig, bis wir Abhilfe geschaffen haben“, sagte Toyota-Manager Bob Carter im kalifornischen Torrance zum Verkaufsstopp in den USA. Seit Wochen arbeitet der Konzern daran, das Problem in den Griff zu kriegen. Das Gaspedal kann festhängen. Der US-Sender ABC berichtete bereits über Unfälle. Insgesamt muss Toyota 2,3 Millionen Autos der Jahrgänge 2005 bis 2010 zurückrufen. Seit Montag ist bekannt, dass Toyota schon seit Wochen von dem Defekt weiß.

Die Panne kratzt schwer am Image des einst für seine Zuverlässigkeit bekannten Herstellers. Erst 2009 hatte Toyota den größten Rückruf seit seinem Markteintritt in den USA 1957 gestartet. 4,2 Millionen Autos mussten in die Werkstätten, weil eine lose Fußmatte unter das Bremspedal zu geraten drohte. Rund 1,7 Millionen Autos sind von beiden Defekten betroffen: Schlimmstenfalls könnte also das Pedal bei Vollgas klemmen und die Bremse nicht greifen. dpa/AFP

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