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Wirtschaft: Automobilindustrie: Deutsche Hersteller erwarten trotz weltweiter Branchenkrise gutes Jahr

Das Autojahr 2001 wird nach Ansicht des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) keinen Einbruch bringen. Im Gegenteil: "Ich sehe keinen Anlass für Krisengeschrei", sagte VDA-Präsident Bernd Gottschalk am Mittwoch.

Das Autojahr 2001 wird nach Ansicht des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) keinen Einbruch bringen. Im Gegenteil: "Ich sehe keinen Anlass für Krisengeschrei", sagte VDA-Präsident Bernd Gottschalk am Mittwoch. Auch die Flaute in Amerika werde nicht auf die deutschen Hersteller durchschlagen. Gottschalk rechnet mit einer Produktion von rund fünf Millionen Pkw und Kombis, was einem Rückgang von etwa zwei Prozent entspricht. Einen stärkeren Rückgang werde es bei Nutzfahrzeugen geben. Bei den Pkw-Neuzulassungen erwartet er ein leichtes Plus von 3,4 auf 3,5 Millionen. Die Zahl der Beschäftigten in der Kfz- und in der Zulieferindustrie wird nach Schätzungen des VDA im laufenden Jahr bei 754 000 stagnieren, nachdem 2000 rund 27 000 neue Arbeitsplätze geschaffen worden waren.

Mit seiner Prognose erweist sich der VDA-Präsident einmal mehr als Optimist. Allerdings sieht er auch triftige Gründe. Mit rund 450 000 Bestellungen war der Auftragsbestand zum Jahresbeginn um rund zehn Prozent höher als ein Jahr zuvor. In den Entlastungen durch die Steuerreform sieht er die Chance, dass die Deutschen wieder mehr neue Autos kaufen. Zudem sei das Gebrauchtwagen-Angebot im Laufe des Jahres 2000 um 25 Prozent geschrumpft. Schließlich setzt Gottschalk auch darauf, dass steigende Börsenkurse die Wertpapierdepots wieder anschwellen lassen und auch daraus Geld für ein neues Auto abgezweigt wird. "Das ist ein Phänomen, dem wir künftig mehr Aufmerksamkeit schenken müssen." Gottschalk sieht zwar, dass sich mit Blick auf den Export der US-Markt deutlich abschwächen wird, die deutschen Hersteller seien aber nicht vom "US- Virus" befallen und legten sogar noch zu. Der Export werde sich bei etwa 3,4 Millionen Fahrzeugen einpendeln, nach der Rekordzahl von 3,7 Millionen im Vorjahr. "Die Dynamik des Automobilgeschäfts hat zwar insgesamt etwas nachgelassen, wir können aber immer noch mit einer hohen Auslastung der Kapazitäten und einer stabilen Beschäftigung rechnen."

Das Autojahr 2000 war laut Gottschalk trotz einiger negativer Überraschungen besser als sein Ruf. Die Produktion habe mit über 5,1 Millionen Pkw und Kombi wieder eine Höhe erreicht, "von der wir vor Jahren nur träumen konnten". Der Pkw-Export habe mit 3,5 Millionen Einheiten selbst optimistische Prognosen übertroffen. Gottschalk verweist im übrigen darauf, dass der Absatz in Deutschland im Jahr 2000 um elf Prozent, der Umsatz der Autoindustrie bedingt durch die Verschiebung der Nachfrage auf höherwertige Fahrzeuge aber nur um zwei Prozent zurückgegangen ist.

ro

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