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Wirtschaft: Automobilindustrie: Weniger Besucher auf der IAA

Angesichts der Terroranschläge in den USA und der Furcht vor militärischen Anschlägen zählte der Verband der Automobilindustrie (VDA) in diesem Jahr rund ein Fünftel Besucher weniger auf der IAA als erwartet. Nur knapp 808 000 Besucher besuchten die Frankfurter Automesse in diesem Jahr, das sind rund zehn Prozent weniger als bei der vorangegangenen Rekord IAA 1999.

Angesichts der Terroranschläge in den USA und der Furcht vor militärischen Anschlägen zählte der Verband der Automobilindustrie (VDA) in diesem Jahr rund ein Fünftel Besucher weniger auf der IAA als erwartet. Nur knapp 808 000 Besucher besuchten die Frankfurter Automesse in diesem Jahr, das sind rund zehn Prozent weniger als bei der vorangegangenen Rekord IAA 1999. Eigentlich hatte der VDA mit etwa einer Million Besuchern gerechnet. Die Anschläge auf das World Trade Center und das Verteidigungsministerium ereigneten sich am ersten Pressetag der IAA. Daraufhin hatte der VDA die für den 11. September geplante, traditionelle IAA-Eröffnungsfeier abgesagt. Viele Aussteller verzichteten auf Präsentationen und Shows. Der VDA-Präsident Bernd Gottschalk begründete noch einmal, warum die IAA nicht abgesagt worden sei: "Weil es nicht geschehen darf, dass wir uns von terroristischen Kräften die Freiheit des Handelns nehmen lassen."

Eine nachhaltige Verschlechterung der Stimmung in der Branche steht jedoch nicht bevor. Gottschalk sieht keine Schreckenszenarien heraufziehen. "Sollte das Abnahmeverhalten weiterhin so stabil bleiben und sich der Ordereingang stabilisieren, wagen wir heute die Vorhersage, dass das Automobiljahr 2001 in seiner Gesamtsicht von unseren Prognosen nicht maßgeblich abweichen wird", sagte er am Sonntag in Frankfurt. Wenn nichts außergewöhnliches passiere, hätten die Prognosen Bestand. Gottschalk sagte weiter, der deutsche Automarkt sei anders als der in den USA von langfristigem Handeln der Käufer geprägt, Spontankäufe kämen nicht so häufig vor. "Daher kann es sein, dass wir bei uns Auswirkungen der Terroranschläge nicht in Dimensionen haben, die maßgeblich zu Buche schlagen", sagte er. Wie sich der Auftragseingang nach den Anschlägen weiter entwickele, lasse sich nicht genau sagen. "Es gibt eine gewisse Unsicherheit im Markt", sagte Gottschalk. Gleichwohl halte der VDA an seiner Prognose fest, dass die PKW-Zulassungen im Inland nach dem Einbruch um mehr als ein Zehntel im Jahr 2000 nun in diesem Jahr nochmals leicht auf gut 3,3 Millionen Fahrzeuge (Vorjahr: 3,387) sinken werden. Diese Einschätzung wurde vor dem 11. September getätigt. Die Kunden jedenfalls hätten mit grosser Besonnenheit auf die Ereignisse in den USA reagiert. Im September seien bislang Zulassungen registriert worden, die auf dem Vorjahresniveau liegen. "Stornierungen von bereits erteilten Aufträgen gibt es praktisch nicht", sagte Gottschalk. In den Vormonaten hätten die Zulassungen im Inland bereits leichte Zeichen einer Erholung gezeigt, und durch die auf der IAA gezeigten neuen Modelle sollte diese Entwicklung einen Schub bekommen. Wegen der zuletzt anziehenden Nachfrage im Inland und starken Zuwächsen im Export hatte Gottschalk noch vor der IAA und den Anschlägen in den USA die Erwartung geäußert, dass in diesem Jahr ein Produktionsvolumen der deutschen Kraftfahrzeug-Hersteller von 5,3 Millionen Pkw möglich sei. Für eine Beurteilung der mittel- bis langfristigen Auswirkungen sei es aber noch zu früh.

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