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Alles drin. Mit dem neuen Apple-System Car-Play, das iPhone und Navi des Autos verbindet, kann man Musik hören, navigieren, Nachrichten empfangen und telefonieren.

© dpa

Autosalon Genf: Holpriger Markt, komfortable Technik

Der Autosalon in Genf steht ganz im Zeichen der digitalen Vernetzung – die Verkaufszahlen in Europa fallen derweil durchwachsen aus.

Er läuft noch nicht rund, der europäische Automobilmarkt. Zwar geht die Branche mit der Hoffnung auf Wachstum ins neue Jahr – doch die Neuzulassungszahlen fallen noch überwiegend durchwachsen aus. Von Donnerstag an zeigen die Hersteller und Zulieferer ihre Neuheiten auf dem Autosalon in Genf (6. bis 16. März).

Dort beschrieb Matthias Wissmann, Präsident des deutschen Autoverbandes VDA, am Montag die unsichere Lage so: „Die Voraussetzungen für ein erfolgreiches Autojahr 2014 sind gut. Ein Selbstläufer ist das jedoch keineswegs“, sagte er. Die anziehende Konjunktur sorge in der Branche für Rückenwind. „In diesem Jahr gibt es mehr Anlass zu automobilen Frühlingsgefühlen als noch vor einem Jahr“, sagte Wissmann. Der Verband geht davon aus, dass sich der Markt in Westeuropa wieder fängt und um zwei Prozent auf 11,7 Millionen Pkw wächst. Dies wäre aber nur eine erste Erholung, kein starkes Wachstum, warnte Wissmann. Die Bedingung für eine Erholung in Europa sei die Stabilisierung der Gesamtwirtschaft.

Erwartet wird ein Plus zwischen zwei und vier Prozent. Im Januar zog der Absatz in der Europäischen Union insgesamt den fünften Monat in Folge an. Gefragt waren vor allem Kompaktwagen. Doch so unterschiedlich sich die wirtschaftliche Lage in den Krisen- und übrigen EU-Ländern entwickelt, so differenziert sehen die jüngsten Neuzulassungsstatistiken aus.

Hoffnung auf Ende der seit sechs Jahre andauernden Krise in Europa

In Deutschland erhöhten sich die Pkw-Neuzulassungen im Februar laut VDA um vier Prozent auf 209 400 Einheiten. In Frankreich hingegen, wo die Verkaufszahlen neben Deutschland und Großbritannien am höchsten in Europa sind, sank der Absatz im Februar um 1,4 Prozent auf 141 300 Fahrzeuge, wie der Herstellerverband CCFA am Montag mitteilte. In den vergangenen Monaten war die Zahl der Neuzulassungen überwiegend gestiegen und hatte die Hoffnung auf ein Ende der seit sechs Jahre andauernden Krise in Europa genährt. Doch zeigt nicht nur das Beispiel Frankreich, dass eine sich selbst tragende wirtschaftliche Erholung schwierig ist – ohne öffentliche Unterstützung geht es häufig nicht.

So auch in Spanien, wo der Automarkt in der Vergangenheit drastisch geschrumpft war. Hier legten im Februar die Verkaufszahlen weiter kräftig zu – dank eines bereits mehrfach verlängerten staatlichen Zuschussprogramms für Autokäufer. Im Februar wurden in Spanien 68 763 Pkw neu zugelassen, das sind 17,8 Prozent mehr als vor einem Jahr.

Auf dem Genfer Autosalon sind diese Nachrichten zwar willkommen. Die Messe steht in diesem Jahr allerdings ganz im Zeichen der Vernetzung. So setzt auch Apple zum Sprung ins Auto an. Über die neue Software-Plattform Car- Play können das iPhone sowie Dienste von Apple tief in die Auto-Anlagen eingebunden werden. Als erste Hersteller sind Mercedes, Volvo und Ferrari als Partner an Bord. Apple steht wie im Smartphone- Markt mit der Google-Plattform Android im Wettbewerb. Car-Play bringt vor allem die gewohnte Bedienung vom iPhone ins Auto. Mercedes integriert das System in seine neue C-Klasse. Folgen sollen unter anderem Modelle von BMW, Ford, Toyota, Peugeot-Citroën, Nissan, GM oder Kia.

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