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AUTOZULIEFERER: Die größte Krise aller Zeiten

MEHR PLEITENDie Automobilzulieferer stehen einer Studie zufolge vor der größten Krise in ihrer Geschichte. Frühestens 2012 werde die Autobranche sich erholen, erklärte die Unternehmensberatung Roland Berger am Dienstag in München.

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Die Automobilzulieferer stehen einer Studie zufolge vor der größten Krise in ihrer Geschichte. Frühestens 2012 werde die Autobranche sich erholen, erklärte die Unternehmensberatung Roland Berger am Dienstag in München. Der Absatz auf dem Automobilmarkt in Nordamerika, Europa und Japan sei Anfang 2009 im Vergleich zum Vorjahr um bis zu 35 Prozent zurückgegangen. Der Umsatz der Zulieferer brach um bis zu 40 Prozent ein. „20 Zulieferer haben allein in Deutschland in den letzten drei Monaten die Waffen gestreckt“, sagte Marcus Berret von Roland Berger in München. „Mit deutlich mehr Insolvenzen ist zu rechnen, wenn die Produktionszahlen in der zweiten Jahreshälfte 2009 nicht wieder kräftig zulegen.“

WENIGER LUXUSAUTOS

Die Unternehmensberatung Roland Berger hatte für die Studie weltweit 100 Vorstände von Zulieferern befragt und außerdem die Zahlen von 400 Automobilzulieferbetrieben ausgewertet. Vor allem Luxusautos und Geländewagen hätten „dramatisch an Boden verloren“. Im Jahr 2008 wurden 11 Prozent weniger Geländewagen und 19 Prozent weniger Luxuskarossen verkauft. Gewinner der Krise seien die Kleinwagen. Das Segment legte trotz schwierigen Marktumfeldes um sechs Prozent zu. Im Bereich der Lkw und Baufahrzeuge sehe die Lage besonders schlecht aus, teilte die Unternehmensberatung mit. „Wir verzeichnen Rückgänge von bis zu 80 Prozent“, sagte Berret. „Von Neuaufträgen im ersten Quartal 2009 praktisch keine Spur.“ Auch die Abwrackprämien können der Automobilbranche nach Einschätzung von Roland Berger nicht wieder auf die Sprünge helfen. Sie hätten nur kurzfristige Wirkung. Viele Menschen kauften sich jetzt günstige Autos, den Absatz großer, teurer Karossen werde die Prämie kaum ankurbeln. Zusätzlich zu den Absatzproblemen haben die Zulieferer der Studie zufolge auch Schwierigkeiten, an frisches Geld zu kommen. dpa

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