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Wirtschaft: Axa: Die Aktie ist günstig zu haben

Seitdem die Aktie der französischen Axa-Gruppe, Paris, im August 2000 ihren Höchststand mit 178,50 Euro erreicht hatte, ging es mit dem Kurs im Einklang mit der Börsenentwicklung stetig bergab. Der Tiefpunkt wurde Mitte März bei 111,50 Euro erreicht, am Mittwoch tastete sich der Titel wieder an die Marke von 130 Euro heran.

Seitdem die Aktie der französischen Axa-Gruppe, Paris, im August 2000 ihren Höchststand mit 178,50 Euro erreicht hatte, ging es mit dem Kurs im Einklang mit der Börsenentwicklung stetig bergab. Der Tiefpunkt wurde Mitte März bei 111,50 Euro erreicht, am Mittwoch tastete sich der Titel wieder an die Marke von 130 Euro heran. Für viele Analysten ist dies immer noch zu wenig. Den fairen Wert sehen sie zwischen 150 und 160, Merrill Lynch sogar bei 170 Euro.

Noch mehr als andere Aktien hänge die Kursentwicklung aber von der allgemeinen Börsenstimmung ab, betonen Analysten. "Geht es an den Märkten nach oben, wird die Axa-Aktie überdurchschnittlich steigen. Geht es nach unten, trifft es den Wert noch härter als den Rest", so Steven Bird von Merrill Lynch, der den Titel auf "strong buy" gestuft hat. Grund dafür ist das starke Engagement der Franzosen im Asset Management. Die Provisionseinnahmen in diesem Geschäftsfeld erhöhen sich mit den verwalteten Vermögen, deren Volumina wiederum von dem Kursniveau an den Finanzmärkten abhängen. Der Kursrückgang von fast 40 Prozent bis Mitte März überrascht deshalb angesichts der Baisse an den Aktienmärkten nicht. Ist diese abgeschlossen, gilt der französische Versicherer und Vermögensverwalter jedoch als attraktives Investment.

Das Kursziel von Guy Akouvi vom Pariser Brokerhaus Oddo Pinaton lautet 155 Euro. Er betont die gute Positionierung in den Wachstumsmärkten Altersvorsorge und Asset Management. In Frankreich ist Axa die Nummer zwei unter den Lebensversicherern, in Großbritannien die Nummer vier. In Deutschland nimmt Axa-Colonia, die ab September nur noch den Namen der Mutter tragen wird, Rang sechs ein. Die breite Positionierung in den gerade bei der Altersvorsorge attraktiven europäischen Märkten gefällt Akouvi. "Die langfristige Strategie bei Axa überzeugt", fügt er hinzu.

Handlungsbedarf erkennt Steven Bird (Merrill Lynch) für Axa-Chef Henri de Castries jedoch noch in Deutschland und Italien. Nach der Übernahme der Dresdner Bank durch die Allianz räumten sowohl Deutsche Bank als auch Axa Gespräche über eine Vertriebskooperation bei Bank- und Versicherungsprodukten ein. "Eine Vereinbarung zwischen beiden Häusern wäre eindeutig positiv für die Aktie", ist der Merrill Lynch-Analyst überzeugt. Dies bezweifelt indes Akouvi. Er verweist auf das offene Vertriebskonzept der Axa. Ihren Vertrieb wollen die Franzosen mit einer großen Produktpalette ausstatten, auch mit Finanzlösungen Dritter. Ein Kooperationspartner müsste im Gegenzug seine Vertriebskanäle auch für Axa-Produkte öffnen. Hier erkennt Akouvi einen Interessenkonflikt. Der Deutschen Bank sei an zusätzlichen Distributionskapazitäten in Frankreich und Spanien gelegen, aber hier habe die Axa mit BNP Paribas schon einen Partner. Zumal sich die Deutsche Bank auch mit anderen Versicherern wie der britischen CGNU oder der niederländischen Aegon in Gesprächen befindet. Gleichwohl hält Akouvi eine Ausweitung der Einnahmen in Deutschland auf Grund der hohen Kostenbasis für notwendig.

Nachdem der Finanzdienstleister im vergangenen Geschäftsjahr mit 3,9 Milliarden Euro ein neues Rekordergebnis erzielt hat, zeigt sich de Castries ehrgeizig. Bis 2006 will er den Nettogewinn pro Aktie im Durchschnitt um 15 Prozent steigern. Bei der Eigenkapitalrendite werden bis dahin 15 Prozent angepeilt. Im vergangenen Jahr lag diese bei 13,7 Prozent.

frü

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