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Axel Springer AG: Mathias Döpfner Vorstandsvorsitzender

Er ist vermutlich mit seinen zwei Meter zwei der größte Verleger in Europa und einer der erfolgreichsten. Inmitten der klagenden Konkurrenz hat er in den zehn Jahren als Vorstandsvorsitzender der Axel Springer AG fast ein Wunder vollbracht.

Er ist vermutlich mit seinen zwei Meter zwei der größte Verleger in Europa und einer der erfolgreichsten. Inmitten der klagenden Konkurrenz hat er in den zehn Jahren als Vorstandsvorsitzender der Axel Springer AG fast ein Wunder vollbracht. Alle Zahlen zeigen nach oben. Der Umsatz ist 2011 auf fast 3,2 Milliarden Euro gestiegen und Gewinn und Dividenden mit ihm. Und, das betont der so locker wirkende Chef von fast 13 000 Mitarbeitern, seine bereits 160 Online-Produkte tragen überproportional zum Erfolg bei.

Wieso das vielfach als Feind der Printprodukte gefürchtete Internet bei ihm als große Chance daherkommt? Mathias Döpfner, schon als Student und als Journalist für die „Offenbach Post“ und später als Mitarbeiter der „FAZ“, als Vorstandsassistent bei Gruner + Jahr und schließlich als Chefredakteur der Berliner „Wochenpost“, der „Hamburger Morgenpost“ und dann der „Welt“ mit Print „groß geworden“, ist überzeugt: In Zukunft lässt sich mit den drei Säulen Inhalte, effiziente Vermarktungshilfen für die Wirtschaft und dem Rubriken-Geschäft auch im Netz gutes Geld verdienen. Voraussetzung: Urheberrechte werden gewahrt und bezahlt und Wettbewerbsverzerrungen durch öffentliche Medienanstalten beseitigt.

Der einzige Sohn eines Architektur-Professors aus Offenbach bringt für die Umsetzung seiner Überzeugung beste Voraussetzungen mit. Mit strengen Formen, viel Literatur, Theater und den Künsten aufgewachsen, hat er nach dem Studium der Germanistik und der Musik- und Theaterwissenschaften seine Lust zum Schreiben immer wieder mit dem eingestandenen Drang zum Gestalten und Managen verbunden. Dazu gehören die zwei Jahre als Geschäftsführer der Münchner PR Agentur für Kultursponsoring. So will er auch künftig beides, hohe Qualität und gute wirtschaftliche Ergebnisse erreichen. Eine „maximale Binnenpluralität“ im Hause brauche es dazu. Er ist überzeugt, dass es entweder „gute“ oder „gehorsame“ Journalisten gibt. Die nötige Kraft zum Erfolg hat er auch, weil er mit seiner Freude an Kunst, Musik und seiner Familie und beim Laufen um den See entspannen kann.

Heik Afheldt war Herausgeber des Tagesspiegels

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