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Wirtschaft: Bahn fährt vorübergehend planmäßig

Normal-Taktung jedoch vorerst nur an Wochenenden – Bahn-Chef Rüdiger Grube entschuldigt sich.

Berlin/Mainz - Nach dem Bahnchaos der vergangenen Wochen fahren die Züge am Mainzer Hauptbahnhof vorübergehend wieder normal. Seit Freitagabend gelte der sonst übliche Fahrplan, teilte ein Sprecher der Bahn in Berlin mit. Vorstandschef Rüdiger Grube wandte sich erstmals seit Bekanntwerden der Personalengpässe an die Kunden. „Ich entschuldige mich ausdrücklich für die entstandenen Probleme“, sagte er der „Welt am Sonntag“. Die Ausfälle seien „eine große Blamage für die Bahn“, erklärte er .

Auch an den anderen August-Wochenenden sollen in Mainz keine Züge mehr ausfallen. Unter der Woche gilt allerdings noch bis September ein eingeschränkter Fahrplan. An den Anzeigetafeln am Mainzer Bahnhof waren am Samstag die „Fällt aus“-Banner verschwunden, Verspätungen bewegten sich im üblichen Bereich.

Welche Lösungen konkret für den akuten Personalmangel gefunden wurden, dazu erklärte ein Bahnsprecher auf Anfrage: „Zusätzliche personelle Kapazitäten gibt es nicht. Die Mitarbeiter schaffen es, den Wochenend-Bedarf abzudecken.“ Auf die Frage nach Ersatz-Personal hatte es in der vorigen Woche geheißen, die Aufgaben in dem betroffenen Stellwerk seien zu spezifisch, als dass Kollegen von anderen Standorten kurzfristig einspringen könnten. „Fahrdienstleiter ist nicht irgendein Job wie Wurstwenden an der Frittenbude“, bekräftigte Grube.

Urlaube und Krankmeldungen hatten dazu geführt, dass das Stellwerk in den vergangenen zwei Wochen nicht ausreichend besetzt werden konnte. In der Folge hatten Züge umgeleitet werden müssen oder entfielen ganz. Ab Montag soll ein Sonderfahrplan mit 15 zusätzlichen Zügen in Stoßzeiten in Kraft treten, weil die Schule wieder anfängt. Im Monat September will die Bahn – sofern es keine neuen Krankmeldungen gibt – dann wieder nach Regelfahrplan arbeiten. Um das zu gewährleisten, trat das Unternehmen in den vergangenen Tagen auch an pensionierte Mitarbeiter heran. Bahn-Chef Grube erklärte zudem, er habe Angestellte, die Urlaube im Herbst geplant hatten, gebeten, diese zu verschieben. Mehr als die Hälfte habe eingewilligt.mch/AFP

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