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Wirtschaft: Bahn-Hersteller Stadler expandiert weiter

Berliner Werke wachsen / Ein Drittel mehr Umsatz

Berlin - Der Schweizer Bahn-Hersteller Stadler Rail plant, sein Geschäft 2011 deutlich auszubauen. Der Umsatz werde um über ein Drittel auf 1,45 Milliarden Schweizer Franken (1,12 Milliarden Euro) steigen, prognostizierte das Unternehmen am Freitag. Auch in Deutschland will Stadler kräftig expandieren. Bis 2013 soll die Beschäftigtenzahl in den vier Werken der Hauptstadtregion um 300 auf 1100 erhöht werden. Dies sei möglich „dank der zahlreichen Erfolge“ der vergangenen Jahre.

Das Geschäft in Deutschland, das wichtigste neben dem Heimatmarkt Schweiz, habe sich „besonders gut entwickelt“. Mit dem Job-Aufbau erhöht sich die Kapazität hierzulande um die Hälfte. Gestartet war Stadler in Pankow im Jahr 2000 mit der Übernahme des Adtranz-Werkes mit knapp 200 Mitarbeitern. Heute sind an dem Standort 800 Beschäftigte tätig. Neben dem Werk Pankow gibt es einen Standort in Velten und neuerdings in Hohenschönhausen (Montage) und Reinickendorf (Wagenfertigung und Lackiererei).

Dort entsteht derzeit der erste von 16 Doppelstock-Zügen für den Bahn-Betreiber Odeg. Ab Ende 2011 fährt die Odeg auf mehreren Regionalstrecken in Berlin und Brandenburg, die heute noch von der Deutschen Bahn bedient werden. Die Doppelstock-Züge, für die es auch Bestellungen aus Luxemburg gibt, kommen Ende 2012 zum Einsatz.

2010 wuchs der Umsatz der Gruppe, die insgesamt 3500 Beschäftigte zählt, um 3,5 Prozent auf 1,08 Milliarden Franken (882 Millionen Euro). Das Unternehmen gilt als einer der am stärksten expandierenden Hersteller der Branche – es seien so viele Aufträge eingegangen wie noch nie, hieß es. Zum Gewinn wollte eine Sprecherin keine Angaben machen. Stadler gehört mehrheitlich Vorstandschef Peter Spuhler und ist nicht an der Börse notiert. Der Konzern bietet Loks und Züge von der Straßenbahn bis zum Intercity an.

Das Unternehmen hat allerdings Probleme durch den starken Kurs des Franken. Dies setze der Division Schweiz verstärkt zu, es sei „äußerst unsicher, ob hier das Produktionsniveau auch nach Mitte 2013 gehalten werden kann“. Man denke aber nicht daran, Aufträge für die Schweizer Werke an den deutschen Standorten erledigen zu lassen, sagte die Sprecherin.

Stadler setzt daneben auf Geschäfte in Übersee. So habe man in den USA eine Tochterfirma gegründet, und in Indien beteilige man sich mit Partnern an einer Ausschreibung der indischen Staatsbahn über rund 1000 Züge. Carsten Brönstrup

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