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Wirtschaft: Bahn will 70 000 Leute einstellen Die Belegschaft altert – der Konzern sucht Ersatz

Düsseldorf - Die Deutsche Bahn braucht nach Jahren der Sparpolitik mit Einstellungsstopps für ihr Geschäft nun deutlich mehr Personal. Rund 7000 Mitarbeiter sollen in den kommenden zehn Jahren jeweils eingestellt werden.

Düsseldorf - Die Deutsche Bahn braucht nach Jahren der Sparpolitik mit Einstellungsstopps für ihr Geschäft nun deutlich mehr Personal. Rund 7000 Mitarbeiter sollen in den kommenden zehn Jahren jeweils eingestellt werden. „Aus der Restrukturierungswelle wird eine Rekrutierungswelle“, sagte Konzernchef Rüdiger Grube in Düsseldorf.

Frisches Blut hat die Bahn bitter nötig, denn ihre Belegschaft altert. Im Schnitt sind die Beschäftigten internen Angaben zufolge 46 Jahre alt. Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels, sinkender Schülerzahlen und des wachsenden Fachkräfte- wie Ingenieurmangels wirbt Grube daher für den Arbeitgeber Bahn. „50 Prozent meiner Zeit werde ich mir künftig für die Mitarbeiter nehmen“, sagte er. Er will sie landauf, landab aufsuchen. Eine neue Unternehmenskultur soll entstehen. Nach der harten Sanierung, nach Pleiten, Skandalen und dem abgesagten Börsengang brauche die Bahn wieder ein gutes Image, um für neue Mitarbeiter attraktiv zu werden.

Am Donnerstag verkündete Grube, dass zum 1. September 4000 Berufsanfänger – Auszubildende, Praktikanten, Studierende – ihren Dienst bei der Bahn begonnen haben, ein Fünftel mehr als im Vorjahr: „Mit nun insgesamt mehr als 10 000 Nachwuchskräften in Deutschland übernehmen wir gesellschaftspolitische Verantwortung für die junge Generation.“ Weit über 90 Prozent der Neuanfänger würden nach der Ausbildung übernommen.

Nicht nur Nachwuchs stellt die Bahn ein: Personalvorstand Ulrich Weber berichtete, dass der Konzern allein in den ersten sieben Monaten dieses Jahres 5 000 neue Mitarbeiter auf dem externen Arbeitsmarkt gewonnen habe.

Mit ihnen hat Grube viel vor – er will den Umsatz deutlich ausbauen. „In den nächsten fünf Jahren werden wir auf mindestens 45 Milliarden Euro Umsatz kommen. Das ist greifbar nahe.“ 34 Milliarden waren es im letzten Jahr, 29 Milliarden im Vorjahr – Tendenz weiter steigend: Im ersten Halbjahr 2011 kam die Bahn schon auf fast 19 Milliarden Umsatz, mit zweistellig steigenden Zuwächsen gegenüber dem Vorjahreszeitraum. ek (HB)

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