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Wirtschaft: Bahnchef sucht Kompromiss im Tarifstreit

Berlin Bahnchef Hartmut Mehdorn ist im Tarifkonflikt mit den Gewerkschaften auf die Arbeitnehmer zugegangen. Man könne auch über eine Beteiligung der Bahn-Beschäftigten am Unternehmensergebnis sprechen, sagte er auf dem Transnet-Gewerkschaftstag am Sonntag in Berlin.

Berlin Bahnchef Hartmut Mehdorn ist im Tarifkonflikt mit den Gewerkschaften auf die Arbeitnehmer zugegangen. Man könne auch über eine Beteiligung der Bahn-Beschäftigten am Unternehmensergebnis sprechen, sagte er auf dem Transnet-Gewerkschaftstag am Sonntag in Berlin. Dies sei angesichts der für 2004 angestrebten Fahrt in die Gewinnzone ein geeignetes Mittel, nach der langen Sanierung die Treue der Mitarbeiter zum Unternehmen zu fördern, erklärte Mehdorn.

Im Tarifstreit, bei dem die Arbeitnehmer einen Verzicht auf Entlassungen bis 2010 anstreben, hatten die Gewerkschaften zuletzt mit Warnstreiks gedroht. Mehdorn sagte, die Verlängerung gebe es „nicht zum Nulltarif“. Er verteidigte die Forderung nach einer Senkung der Arbeitskosten um zehn Prozent. Das könne durch eine allgemein längere Arbeitszeit erreicht werden. Transnet-Chef Norbert Hansen wies dies zurück. Mit der Gewerkschaft könne es „keine pauschale Verlängerung der Arbeitszeit auf bis zu 42 Stunden geben“. Er sprach sich auch gegen eine deutliche Senkung der Einkommen aus. Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 24. November geplant.

Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe (SPD) bekräftigte derweil das grundsätzliche Ziel, die bundeseigene Bahn an den Kapitalmarkt zu bringen. „Ich erwarte den Börsengang etwa 2007 oder 2008.“ Über die Finanzierung für den Ausbau des Gleisnetzes gebe es trotz Haushalts- Kürzungen mittelfristig Planungssicherheit. Pro Jahr stünden für Erhalt und Modernisierung der Gleise 2,5 Milliarden Euro zur Verfügung. Hierzu werde auch die Lkw-Maut benötigt, die zum 1. Januar starten werde.

Um genügend Geld für Bahn-Investitionen zu bekommen, schlug Transnet-Chef Hansen eine Ausweitung der Lkw-Maut zu Gunsten der Schiene verlangt. Die geplante Gebühr von 12,4 Cent müsse verdoppelt werden und auch für Bundesstraßen gelten. Für den Ausbau des Gleisnetzes reichten die in den nächsten Jahren vorgesehenen Milliarden des Bundes nicht aus. hop

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