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Bahnfahrt: Vorbild Lufthansa

Europas Bahnen schließen sich zu einem Verbund zusammen, um dem Flugzeug Konkurrenz zu machen.

Zugfahren in Europa soll in Zukunft einfacher und komfortabler werden. Dazu hat die Deutsche Bahn zusammen mit Partnern aus sechs Nachbarstaaten ein Bündnis namens „Railteam“ gegründet. Es soll auf Hochgeschwindigkeitsstrecken in der EU und in der Schweiz ein Service-Bündnis ähnlich der „Star Alliance“ bei Fluggesellschaften sein. Man werde „die Angebote weiter vernetzen, einheitliche Servicestandards einführen und die Informationen für unsere Kunden verbessern“, sagte Personenverkehrs-Vorstand Karl-Friedrich Rausch am Montag dieser Zeitung. Dem Verbund gehören neben der DB die Bahnen von Frankreich, Belgien, Holland, Österreich und der Schweiz an. Auch der Thalys mit seinen Verbindungen nach Paris und Amsterdam sowie der Eurostar nach London sind angeschlossen.

Wichtigste Neuerung ist, dass Railteam-Kunden, die wegen Verspätungen ihren Anschlusszug ins Ausland verpassen, ab sofort einfach in den nächsten Zug steigen können. Bisher mussten sie oft am Schalter ein neues Ticket kaufen. Das gilt etwa für Reisende, die beim Umsteigen in Köln ihren reservierungspflichtigen Thalys nach Paris verpassen oder in Brüssel den Eurostar nach London. Zudem können sich Auslandsreisende an speziellen Schaltern in Köln, Frankfurt am Main, Stuttgart und Brüssel mehrsprachig beraten lassen. Ab Ende 2008 soll es möglich sein, an jedem Schalter im Railteam-Netz oder im Internet das günstigste Ticket für die gesamte internationale Reise zu buchen. Die Railteam-Partner wollen mit dem Zusammenschluss die Zahl ihrer Fahrgäste bis 2010 von derzeit 15 auf 25 Millionen steigern. Zudem, so Rausch, werde das Hochgeschwindigkeitsnetz bis 2010 um 2400 auf 7600 Kilometer wachsen.

Die Bahn verzeichnet derzeit eine beträchtliche Nachfrage auf den neuen Verbindungen von Deutschland nach Paris. „Bisher haben wir knapp 120 000 Buchungen für die ICE- und TGV-Züge zwischen Paris und Frankfurt am Main oder Stuttgart“, sagte Rausch. Die Auslastung sei mit knapp 60 Prozent ebenfalls sehr hoch „und übertrifft damit aus dem Stand den Durchschnittswert der nationalen ICE-Züge“.

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