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Wirtschaft: Bahnindustrie mit Boom

Dennoch weiterer Arbeitsplatzabbau / Kooperationen gefragt Frankfurt (Main) (ro).Die deutsche Bahnindustrie erlebt derzeit eine Phase eines Auftragsbooms und sieht gute Wachstumschancen auf den Weltmärkten.

Dennoch weiterer Arbeitsplatzabbau / Kooperationen gefragt

Frankfurt (Main) (ro).Die deutsche Bahnindustrie erlebt derzeit eine Phase eines Auftragsbooms und sieht gute Wachstumschancen auf den Weltmärkten.Trotzdem geht der Arbeitsplatzabbau in der Branche weiter."Die außergewöhnlich gute Lage verlangsamt diesen Prozeß, aber wir müssen noch schlanker und produktiver werden", betont Eckart Lehmann, Präsident des Branchenverbandes VDB.Wegen des anhaltenden Preisverfalls würden Kooperationen mit Fertigungsbetrieben im Ausland immer wichtiger."Nur so können wir im Inland trotz der extremen Standortkosten ein marktkonformes Preisniveau erreichen", meint Lehmann. 1996 hat die deutsche Bahnindustrie die Zusammenarbeit mit Betrieben in Polen, Ungarn und Tschechien ausgeweitet und erste Ansätze auch in Rußland verwirklicht.Dies ist nach Ansicht des VDB-Präsidenten eine Grundvoraussetzung für den derzeitigen Auftragsboom, für die Sicherung der Arbeitsplätze auch in Deutschland und für die Erschließung der jeweiligen Märkte.Auch in Asien und Nordamerika setzt die deutsche Bahnindustrie auf Zusammenarbeit mit einheimischem Unternehmen.Zugleich müßten die Unternehmen nicht mehr nur die "Hardware", sondern auch Dienstleistungen, Finanzierungen, Software oder den Betrieb vor Ort anbieten, wie dies etwa Siemens und Adtranz bei Nahverkehrssystemen in Bangkok und Kuala Lumpur praktizierten. "Die meisten Firmen haben eine gute Beschäftigung, müssen sich aber mit allen Mitteln dem erheblichen und anhaltenden Kostendruck stellen", betont VDB-Hauptgeschäftsführer Joachim Körber.Als Folge dieser Entwicklung wurden hierzulande im vergangenen Jahr 2000 oder sechs Prozent der Arbeitsplätze gestrichen.Derzeit beschäftigt die deutsche Bahnindustrie im Inland rund 30 000 Menschen. Der Branchenverband fordert allerdings nicht nur Kooperationen mit ausländischen Fertigungsbetrieben.Bei "Paketangeboten" müßten deutsche Firmen ebenso zusammenarbeiten wie mit Blick auf Innovationen.Schließlich fordert VDB-Präsident Lehmann ein stärkeres Miteinander der Bahnen in Europa. Im Transrapid sieht der VDB eine sinnvolle Ergänzung zur Bahn.Jetzt habe man die Chance, ein innovatives Verkehrssystem in die Tat umzusetzen.Allerdings müßten die Kosten und die Fahrgastzahlen noch einmal detailliert untersucht werden.

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