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Bahnpläne: Mehdorn spart – der Kunde nicht

Der Tarifabschluss mit den Lokführern kostet die Bahn 350 Millionen Euro extra. Zur Finanzierung plant Bahnchef Hartmut Mehdorn daher radikale Einsparungen. Wenn die Bahn spart, merkt das auch der Kunde. Das heißt: Bahnfahren wird mal wieder teurer.

Bahnchef Hartmut Mehdorn hält an seinen Sparplänen für die Bahn fest. Wie das Magazin "Focus" berichtet, präsentierte Mehdorn am 1. Februar bei der Sitzung des Aufsichtsratspräsidiums seine Vorschläge für massive Einschnitte. Demnach müssten wegen der Tarifeinigung mit der Lokführergewerkschaft (GDL) 350 Millionen Euro jährlich zusätzlich zur bestehenden Planung eingespart werden.

Höhere Fahrpreise und Teilprivatisierung

Dies solle vor allem durch höhere Fahrpreise und den Verkauf unrentabler Geschäftsfelder erreicht werden, berichtete das Blatt. Ein Bahnsprecher wollte den Bericht auf Anfrage "zunächst nicht kommentieren". Der "Spiegel" berichtete unterdessen, Mehdorn strebe bei einer Teilprivatisierung der Bahn sowohl die Leitung der staatlichen Holding als auch der künftigen Betriebsgesellschaft an.

Entsprechende Pläne seien den Mitgliedern der Bundesregierung und des Aufsichtsrates der Bahn unterbreitet worden. Auch hierzu wollte der Bahnsprecher zunächst keinen Kommentar abgeben. Das Privatisierungskonzept der Bundesregierung sieht demnach vor, dass der Konzern in eine Holding mit zwei separaten Tochterunternehmen umgewandelt wird.

Tiefensee sieht Interessenskonflikt

Die eine würde das Schienennetz verwalten und zu 100 Prozent in Staatsbesitz bleiben. Die andere soll den Zugbetrieb und die Logistiksparte bündeln und zu 49 Prozent privatisiert werden. Allerdings habe ein internes Gutachten von Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) ergeben, dass Doppelbesetzungen im geplanten Konzernverbund zu problematischen Interessenskollisionen führen würden, schrieb das Magazin. (iba/dpa)

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