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Wirtschaft: Bank-Chefvolkswirt Wellershoff: "Der Wettbewerb wird härter" aber "Der Aufschwung hat noch gar nicht richtig angefangen"

Signalisiert der Gewinnrückgang von VW das Ende der Autokonjunktur? Mit Klaus Wellershoff, Chef-Volkswirt der Investmentbank Warburg Dillon Read, sprach Jobst-Hinrich Wiskow.

Signalisiert der Gewinnrückgang von VW das Ende der Autokonjunktur? Mit Klaus Wellershoff, Chef-Volkswirt der Investmentbank Warburg Dillon Read, sprach Jobst-Hinrich Wiskow.

Herr Wellershoff, kündigt sich mit den neuen Geschäftszahlen von VW das Ende der konjunkturellen Erholung an?

Bitte überinterpretieren Sie die Zahlen nicht. Immerhin hat VW mehr umgesetzt, auch wenn der Gewinn in der Tat sank.

Ist das nicht gefährlich?

Es ist für das Unternehmen ein Thema, wenn die Profitabilität nicht stimmt. Aber für die Volkswirtschaft ist das wichtige Zeichen, dass der Absatz stimmt, die Mengenkonjunktur also noch läuft.

Warum beginnen die Gewinne im augenblicklichen Umfeld zu sinken?

Das Ergebnis spiegelt den härteren Wettbewerb wider. Dazu kommt die Zinsentwicklung. Immerhin liegen die langfristigen Zinsen in Euroland heute um 1,5 Prozentpunkte höher als vor zwölf Monaten. Deswegen steigen die Kapitalkosten, was die Investitionsneigung zurückgehen lässt.

Das klingt nicht nach einem dauerhaften Aufschwung.

Trotzdem wird es noch einige Zeit dauern, ehe schlechte Nachrichten überwiegen. Die Grundbedingungen sind unverändert gut - wie beispielsweise die steigende Zahl der Auftragseingänge in den großen Euroland-Staaten Deutschland und Frankreich demonstriert. Auch die Beschäftigungsdynamik ist sehr lebhaft. Immerhin sind im vergangenen Jahr in der Europäischen Union 2,25 Millionen neue Arbeitsplätze entstanden. Das stimuliert die Stimmung der Konsumenten und sichert den Aufschwung.

Aber wie lange?

Die Diskussion um den Anfang einer Rezession ist verfrüht. Schließlich hat der Aufschwung noch gar nicht richtig angefangen.

Herr Wellershoff[kündigt sich mit den neuen]

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