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Banken: Kritik nach Staatseinstieg bei der Commerzbank

Der Einstieg des Staates bei der angeschlagenen Commerzbank ist perfekt. Nach zweitägiger Debatte und teils harscher Kritik billigten die Aktionäre des Dax-Konzerns bei der Hauptversammlung in Frankfurt die dafür nötige Kapitalerhöhung mit 97,7 Prozent Zustimmung.

Frankfurt am Main - Der Bund stützt die Bank über den Bankenrettungsfonds Soffin mit 18,2 Milliarden Euro Kapital. Im Gegenzug wird der Staat mit 25 Prozent plus einer Aktie größter Einzelaktionär.

Deutschlands zweitgrößte Bank war wegen der Finanzkrise und der Übernahme der problembehafteten Dresdner Bank in Schwierigkeiten geraten. Vorstand und Aufsichtsrat wurden bei der Hauptversammlung mit großer Mehrheit entlastet. Die Grünen forderten unterdessen einen stärkeren Einfluss der öffentlichen Hand auf die Geschäftspolitik des Instituts. Finanzpolitiker Gerhard Schick warf der Regierung und Koalition vor, über den Aufsichtsrat nur unzureichend Kontrollrechte ausüben zu wollen: „Es ist überhaupt nicht sichergestellt, wie die Interessen der Steuerzahler, die jetzt Eigentümer sind, im Aufsichtsrat ausreichend vertreten werden“, sagte Schick. Das Finanzministerium erklärte, man wolle „sich nicht als Banker aufspielen, sondern wirksam die aktuelle Krise bekämpfen.“

Weil in der Bank unter Staatsbeteiligung die Topgehälter begrenzt werden sollen, sieht sich das Institut einer Klagewelle der frisch erworbenen Dresdner Bank gegenüber. Britische Medien berichteten, rund 250 Londoner Mitarbeiter bereiteten eine Klage vor. Einer der Banker forderte rund zehn Millionen Pfund (rund elf Mio Euro). In Frankfurt sollen bisher 35 Dresdner-Kleinwort- Mitarbeiter vor allem aus den Führungsebenen klagen. dpa

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