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Viele Spanier sind erbost über die Banken, die sich mit Immobiliengeschäften verzockt und nach ihrer Ansicht Anleger mit in den Abgrund gerissen haben.

© dapd

Bankenkrise: Spanien bittet Europa um Hilfe

Jetzt ist es offiziell. Spanien beantragt Kredite aus dem Euro-Rettungsfonds für seine maroden Banken. Unklar bleibt vorerst die genaue Höhe.

Euro-Sorgenkind Spanien hat nach Worten von Wirtschaftsminister Luis de Guindos am Montag offiziell den lange erwarteten Antrag auf Hilfsmilliarden für seinen maroden Bankensektor an die Euro-Partner abgeschickt. Das berichtete die staatliche spanische Nachrichtenagentur EFE.

Demnach schickte de Guindos den Antrag an Eurogruppenchef Jean-Claude Juncker. Eine genaue Summe wurde nicht genannt. Der Kapitalbedarf der Institute könnte sich Gutachten zufolge auf bis zu 62 Milliarden Euro belaufen. Pauschal hatten die Euro-Partner bereits 100 Milliarden Euro in Aussicht gestellt.

Nach dem Platzen der Immobilienblase waren etliche Institute in finanzielle Schieflage geraten. Allein der Bedarf der Sparkassen-Gruppe Bankia liegt bei 23 Milliarden Euro.

Die spanische Regierung unter dem konservativen Ministerpräsidenten Mariano Rajoy hatte sich lange gegen einen Hilfsantrag für Kredite aus dem Rettungsfonds EFSF gewehrt, weil sie die Sparauflagen der sogenannten Troika aus EU-Kommission, Europäischer Zentralbank und Internationalem Währungsfonds fürchtet.

Für die Bankenrettung gelten beim EFSF allerdings andere Regeln als für die Staatenhilfe, wie sie etwa Griechenland in Anspruch nimmt. Deshalb muss Spanien nicht mit ähnlich harten Einschnitten rechnen.

Nach Irland, Griechenland und Portugal ist Spanien das vierte Land, das sich aus dem Fonds bedient. (dpa/Tsp)

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