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Wirtschaft: Banker der Hypo Real Estate sollen Millionen-Boni kassiert haben

Mitarbeiter des Immobilienfinanzierers haben angeblich mit Klagen gedroht / Die Linke fordert ein Totalverbot der Zahlungen

München/Hamburg - Die Banker der Münchner Krisenbank Hypo Real Estate (HRE) haben nach Informationen des „Spiegel“ Boni in Höhe von 25 Millionen Euro für das Jahr 2009 bekommen. Mitarbeiter der Staatsbank hatten auf alte Zusagen gepocht und mit Klagen gedroht, wie das Nachrichtenmagazin berichtete. Einige hätten so mehr als eine Million Euro kassiert, obwohl die Vorstandsgehälter bei der Skandalbank nach wie vor auf 500 000 Euro begrenzt sind – und obwohl die Bank 2009 rund 2,2 Milliarden Euro Verlust gemacht hat. Ein HRE- Sprecher wollte den Bericht auf Anfrage am Samstag nicht kommentieren.

Der verstaatlichte Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate existiert nur noch dank der milliardenschweren Hilfe des deutschen Steuerzahlers. 2009 war die HRE nach Staatsgarantien von mehr als 100 Milliarden Euro vom Bund verstaatlicht worden. In der vergangenen Woche wurde bekannt, dass vorübergehend weitere Bürgschaften in Höhe von bis zu 40 Milliarden Euro nötig sind. Darüber wird nun die EU-Kommission entscheiden. Die Ankündigung war in der Opposition und in der Koalition auf Kritik gestoßen.

Der Linken-Vorsitzende Klaus Ernst forderte am Samstag ein Totalverbot von Banker-Bonuszahlungen per Gesetz. Er sagte in einer Mitteilung: „Wenn das stimmt, ist es unerhört und muss Folgen haben. Es kann nicht geduldet werden, dass sich Manager an einem Tag Millionen-Boni genehmigen und am nächsten Tag den Staat per Telefonkonferenz um Milliardenbürgschaften erpressen.“   dpa

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