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Wirtschaft: Bankgesellschaft könnte profitieren

BERLIN (mo/dr).Die Analysten der Banque Nationale de Paris (BNP) und der Deutschen Bank, Britta Graf und Manfred Piontke, erwarten nach dem vorläufigen Scheitern des Zusammenschlusses von Bankgesellschaft Berlin und Norddeutscher Landesbank eine Erholung des Aktienkurses der Bankgesellschaft.

BERLIN (mo/dr).Die Analysten der Banque Nationale de Paris (BNP) und der Deutschen Bank, Britta Graf und Manfred Piontke, erwarten nach dem vorläufigen Scheitern des Zusammenschlusses von Bankgesellschaft Berlin und Norddeutscher Landesbank eine Erholung des Aktienkurses der Bankgesellschaft.Die vereinbarte Pause in den Verhandlungen gebe vornehmlich der Bankgesellschaft Luft, sich freizuschwimmen.Nach der Absage durch die Berliner Ende vergangener Woche, waren neue Spekulationen über weitere geschäftlichen Probleme innerhalb der Bankgesellschaft aufgetaucht.Die Bankgesellschaft Berlin, zu der die Landesbank, die Berliner Bank und die BerlinHyp gehören, war Anfang 1994 an den Start gegangen.Eine Milliardenschieflage machte einen vorzeitigen Personalwechsel an der Spitze erforderlich.Dem Zusammenschluß von Bankgesellschaft und Norddeutscher Landesbank stand die BNP sehr kritisch gegenüber, während der Analyst der Deutschen Bank, der vormals für das Bankhaus Julius Bär (Deutschland) gearbeitet hatte, von deutlichen Synergieeffeekten überzeugt war.Inzwischen besteht Übereinstimmung: Eine Stand-alone-Lösung biete gute Chancen, heißt es.

In Magdeburg wollte sich der Pressesprecher des Finanzministeriums, Stefan Marotzke, zu dem weiteren Vorgehen nur vage äußern.Man habe von den Schwierigkeiten bei der Fusion zunächst aus der Presse erfahren.Möglicherweise müsse sich jetzt der Strategieausschuß nochmals an die Arbeit machen.

Zu dem Vorgehen der sächsischen Sparkassen, die bekanntlich die Landesbank übernehmen wollen, und auf die Frage, ob sich die sachsen-anhaltinischen Institute nicht anschließen könnten, meinte Marotzke, man halte dies im Finanzministerium nicht für eine gute Lösung.Die Sparkassen müßten allerdings selbst entscheiden und vor allem auch das Kapital aufbringen.Im Ministerium gehe man jedoch davon aus, daß die Fusion von Norddeutscher Landesbank und Bankgesellschaft die adäquate Reaktion auf die Globalisierung der Finanzmärkte sei.Die strategische Allianz sollte auf jeden Fall fortgeführt und ausgebaut werden, hieß es.

Der Ostdeutsche Sparkassen- und Giroverband (OSGV) begrüßte in einer Presseerklärung das Vorhaben von Sparkassen in Brandenburg, Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt, der sächsischen Staatsregierung Anteile an der sächsischen Landesbank abzukaufen.Es gehe um den Ausbau der Landesbank Sachsen zu einer leistungsfähigen Sparkassenbank für die neuen Bundesländer und nicht um eine ostdeutsche Landesbank, wurden Berichte in der Presse richtiggestellt.

Die Sparkassen im Verband sähen in diesem Schritt einen eigenen Beitrag für die Erschließung weiterer Wirtschaftspotentiale, die dem Freistaat Sachsen und auch den neuen Bundesländern insgesamt zugute kämen.Die Stärkung des für eine auch künftig erfolgreiche Arbeit des Verbundes werde auch die einzelnen Sparkassen für die zukünftigen Herausforderungen des Wettbewerbs wappnen.Nun müsse zunächst einmal dem sächsischen Finanzminister, Georg Milbradt, Gelegenheit gegeben werden, auf den Vorschlag zu reagieren, sagte am Montag der Pressesprecher des OSGV, Klaus Westphal.

In Dresden wollte man auf diesen Vorschlag nur sehr kurz eingehen.Milbradt habe das Angebot zur Kenntnis genommen, war die knappe Antwort seiner Sprecherin Vera Kretschmer.Beobachter gehen aber davon aus, daß Milbradt ablehnen wird, weil er keinesfalls die Anteile an der Landesbank verkaufen will.

Aus Niedersachsen meldete sich der Aufsichtsratschef der Norddeutschen Landesbank, Heinrich Aller, der auch niedersächsischer Finanzminister ist, zu Wort.Er sprach sich dafür aus, daß der Strategieausschuß noch vor der für den 28.Oktober angesetzten Aufsichtsratssitzung der Bankgesellschaft zusammenkommen und das weitere Vorgehen besprechen sollte."Wir halten an der strategischen Entscheidung zu einem Zusammenschluß fest", bekräftigte er.

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