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Wirtschaft: Bankgesellschaft steigert kleinen Gewinn rasant Vorsichtigere Kreditvergabe zeigt Wirkung

Berlin - Die Bankgesellschaft Berlin hat nach einer deutlichen Gewinnsteigerung im ersten Halbjahr 2005 ihren Ausblick für das Gesamtjahr bekräftigt. In den ersten sechs Monaten wurde der Gewinn nach Steuern gegenüber der entsprechenden Vorjahreszeit von 31 Millionen Euro auf 75 Millionen Euro mehr als verdoppelt.

Berlin - Die Bankgesellschaft Berlin hat nach einer deutlichen Gewinnsteigerung im ersten Halbjahr 2005 ihren Ausblick für das Gesamtjahr bekräftigt. In den ersten sechs Monaten wurde der Gewinn nach Steuern gegenüber der entsprechenden Vorjahreszeit von 31 Millionen Euro auf 75 Millionen Euro mehr als verdoppelt. Die Zahl der Mitarbeiter sank seit Jahresbeginn um rund 500 auf derzeit rund 9000 im Konzern, davon rund 8400 im Bankgeschäft.

„Die Bank ist durchsaniert und verdient wieder Geld“, sagte der Vorstandsvorsitzende Hans-Jörg Vetter anlässlich der Vorlage der Halbjahreszahlen. Das Ergebnis der ersten sechs Monate 2005 zeige, dass die positive Entwicklung nachhaltig sei. In den Märkten sei die Bank zunehmend wieder erfolgreich und gewinne das Vertrauen der Kunden zurück. Das Ergebnis nach Steuern soll im Gesamtjahr um mindestens ein Drittel auf etwa 160 Millionen Euro gesteigert werden. Der Konzern, der im Jahr 2001 nur durch Hilfen des Landes Berlin vor dem Zusammenbruch gerettet werden konnte, hatte 2004 erstmals wieder schwarze Zahlen geschrieben. Das Land Berlin erhielt für eine stille Einlage 39 Millionen Euro. Besonders erfolgreich war die Bankgesellschaft im Firmenkundengeschäft. Hier konnte der Gewinn um drei auf 21 Millionen Euro gesteigert werden. Das Privatkundengeschäft war in der Berichtszeit hingegen rückläufig. Unter anderem wegen der rückläufigen Zinsmarge sank das Ergebnis in diesem Segment um fünf auf 57 Millionen Euro. Im Kapitalmarktgeschäft verbuchte die Bank einen Ergebnisrückgang um 66 auf 38 Millionen Euro - zu häufig lag man bei Börsengeschäften falsch. Im vergangenen Jahr profitierte die Bankgesellschaft ganz wesentlich davon, dass die Risikovorsorge für faule Kredite von 121 auf 81 Millionen Euro gesenkt werden konnte. Vetter begründet den Rückgang mit dem in den letzten Jahren stark reduzierten Risikoengagement, die Bewertungsmethoden blieben unverändert konservativ. „Wir bleiben sehr vorsichtig“, sagte der Vorstandsvorsitzende dem Tagesspiegel.

Wegen der Umstellung auf neue Bilanzrichtlinien weisen die Zahlen einige Besonderheiten aus. So sank der Zinsüberschuss von 666 auf 609 Millionen Euro und auch das Betriebsergebnis vor Risikovorsorge ging um 38 Millionen Euro zurück, in beide Positionen müssten jedoch 50 Millionen Euro eingerechnet werden, die nun an anderer Stelle ausgewiesen werden.

Daniel Rhee-Piening

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