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Wirtschaft: BASF-Chef: Asien soll mehr investieren

„Deutsche dürfen nicht nur Technik abliefern“

Düsseldorf - Jürgen Hambrecht, der neue Vorsitzende des Asien-Pazifik-Ausschusses der deutschen Wirtschaft (Apa), strebt eine neue Phase der Partnerschaft mit Asien an. In den Beziehungen könne es nicht darum gehen, „nur Technologie abzuliefern“, sagte Hambrecht – im Hauptberuf Chef des Chemiekonzerns BASF – dem Handelsblatt. Er wolle erreichen, dass auch asiatische Unternehmen stärker in Deutschland investierten. Der Apa fördert die Beziehungen der deutschen Wirtschaft nach Asien. Hambrecht hat vor Kurzem den Vorsitz von Siemens-Aufsichtsratschef Heinrich von Pierer übernommen. Kommenden Samstag startet Wirtschaftsminister Michael Glos (CSU) zu einer Asien-Reise.

Laut Hambrecht müssen sich die deutschen Firmen auf selbstbewusstere Asiaten einstellen. „Das sind nicht mehr die Leute, die auf uns warten und unbedingt unsere Technologie brauchen, um sich weiterzuentwickeln. Die Asiaten sind in bestimmten Bereichen viel weiter, als viele in Europa glauben“, sagte der Manager. Daher werde sich auf Dauer auch die Problematik mit dem Patentklau etwa in China entspannen. „Die Situation wird sich in dem Maße verbessern, wie China selbst die eigene Forschung und Entwicklung ausbaut.“

Der Aufbau von Fabriken deutscher Firmen in Asien gehe nicht unbedingt mit dem Verlust von Arbeitsplätzen in Deutschland einher, sagte Hambrecht. In den meisten Fällen werde Produktion dort parallel zur bestehenden Fertigung in Deutschland oder Europa aufgebaut. „Asien ist ja vor allem als großer und dynamisch wachsender Markt interessant und erst danach als günstiger Produktionsstandort.“

Allerdings sei es wegen des großen Wettbewerbs gerade für kleinere Firmen inzwischen riskant, in Asien zu investieren. In China etwa gebe es Überkapazitäten in der Zement-, Stahl-, Haushaltsgeräte- oder Automobilindustrie. HB

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