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Baubeginn: Klimafreundliches Kraftwerk produziert Strom und Treibstoff

Ein neuartiges Kraftwerk in Brandenburg soll künftig weltweit erstmals aus Wasserstoff und erneuerbaren Energien sowohl Strom als auch Treibstoff erzeugen.

Bundeskanzlerin Angela Merkel legte heute den Grundstein für dieses innovative Kraftwerk in der Nähe von Prenzlau in Brandenburg. Die 21 Millionen teure Anlage wird laut Plan 2010 in Betrieb gehen, teilte Jörg Müller, Vorstandschef des Investors Enertrag AG mit. Bei dem Projekt werden erstmals zugleich Wind, Biogas und Wasserstoff in industriellem Maßstab genutzt. 

Die Anlage soll garantiert sechs Megawatt Stromleistung liefern, die ins Netz gespeist werden. Die Wärme wird hierbei in das Versorgungsnetz der Stadt Prenzlau geleitet. Mit überschüssigem Strom soll laut Müller Wasserstoff erzeugt werden, der als Treibstoff für Autos an Tankstellen zur Verfügung steht oder bei Bedarf über Blockheizkraftwerke mit Biogas wieder verstromt werden kann.

In sogenannten Hybridkraftwerken werden erneuerbare Energien so miteinander kombiniert, dass dauerhaft Treibstoff, Wärme und eine konstante Stromleistung zur Verfügung stehen. Diese kontinuierliche Stromerzeugung ist bei Windkraft oder Solarenergie durch die Abhängigkeit vom Wetter nicht gegeben und wird von Kritikern oft als Argument gegen regenerative Energiequellen angebracht.

In Deutschland gibt es bereits auf der Nordseeinsel Pellworm ein Hybridkraftwerk, welches Windkraft und Sonnenenergie nutzt. Ein weiteres Hybridkraftwerk, das Erdwärme und Biogas kombiniert, ist seit 2006 im baden-württembergischen Neuried im Bau. Die Enertrag AG hat nach eigenen Angaben europaweit 440 Windkraftanlagen und 390 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2008 rund 250 Millionen Euro Umsatz. (ds/dpa)

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