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Wirtschaft: Baubranche hat die Krise hinter sich

Verband hebt Umsatzprognose an

Berlin - Die deutsche Bauwirtschaft rechnet nach mehreren Krisenjahren erstmals wieder mit einem deutlichen Umsatzplus. Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie hob seine Umsatzprognose für 2006 um einen Prozentpunkt auf zwei Prozent an. „Die Bauwirtschaft hat die konjunkturelle Wende geschafft“, sagte Verbandspräsident Hans- Peter Keitel in Berlin. Dennoch würden in der Branche, die rund 700 000 Menschen beschäftigt, erneut etwa 20 000 Jobs verloren gehen. Für 2007 hingegen sieht der Verband bei einem Umsatzplus von einem Prozent ein Ende des Arbeitsplatzabbaus.

Sechs Jahre lang hatte die Branche immer nur schrumpfende Umsätze verzeichnet. Nun jedoch scheint die allgemein gute konjunkturelle Entwicklung auch die Bauwirtschaft erreicht zu haben. Sogar in Berlin, wo es die Branche bisher besonders schwer hatte, geht es aufwärts. Erst vor wenigen Tagen hatte der regionale Bauindustrieverband erklärt, dass die „Konjunktur an Tempo gewinnt“.

Allerdings gibt es nach wie vor große Unterschiede zwischen Ost und West. Bundesweit legten die Umsätze in den ersten sieben Monaten im Vergleich zum Vorjahr um 2,1 Prozent auf 38,7 Milliarden Euro zu. Während die Firmen im Westen ein Plus von 2,7 Prozent verbuchten, erreichten die ostdeutschen Betriebe nur einen leichten Zuwachs von 0,2 Prozent. Nach Ansicht von Keitel hat sich dort aber die Wettbewerbsfähigkeit zu den osteuropäischen Nachbarn verbessert. Das Lohnniveau in Polen sei nun fast so hoch wie in Ostdeutschland.

Problematisch bleibt nach wie vor die Schwarzarbeit. Nach Angaben der Gewerkschaft IG Bau deckte der Zoll im ersten Halbjahr allein in Berlin 2 630 Fälle von illegaler Beschäftigung auf. In Brandenburg waren es 1 189 Fälle. awm

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