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Bauarbeiter

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Baugewerbe: Nordverbände stimmen Tarifkompromiss zu

Ein Ende des Tarifkonflikts am Bau rückt nach monatelangem Tauziehen in greifbarer Nähe. Auch die Arbeitgeberverbände Niedersachsen und Schleswig-Holstein haben zugestimmt. Die Zustimmung könnte allerdings noch an einem Formfehler scheitern.

Als bundesweit letzte im Arbeitgeberlager stimmten die Baugewerbeverbände Niedersachsen und Schleswig-Holstein einem Tarifkompromiss für das Baugewerbe zu. Dies sei der IG Bauen-Agrar-Umwelt erklärt worden, teilte der niedersächsische Verband mit. Der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB) als Dachorganisation monierte jedoch, das Schreiben der beiden Nord-Verbände stelle formal nicht die erforderliche verbindliche Erklärung zu dem Kompromiss dar. Die Verbände seien daher aufgefordert worden, dies bis Montag um zehn Uhr an die Adresse des ZDB nachzuholen.

Das Baugewerbe im Norden hatte einen im Mai erzielten bundesweiten Schlichterspruch für die Branche zunächst abgelehnt. Daraufhin kam es zu einem rund dreiwöchigen Streik. Die Verbände erklärten nun ihre Zustimmung zu einem Kompromissvorschlag des ZDB, die der Dachverband gemäß dem vereinbarten Verfahren der Gewerkschaft mitteilen muss. Die Sondervereinbarung für den Norden sieht vor, dass dortige Baufirmen in einem erleichterten Verfahren Absenkungen von der generellen Lohnanhebung erreichen können. In der Schlichtung mit Ex-Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD) war im Kern eine Einkommenssteigerung von 3,1 Prozent plus Einmalzahlung für die bundesweit 700.000 Bauarbeiter ausgehandelt worden.

Nicht durchsetzen konnte sich das Baugewerbe im Norden mit der Forderung, den Mindestlohn in Westdeutschland schneller und stärker anzuheben als geplant. Damit sollte verhindert werden, dass sich die Schere zwischen tarifgebundenen und nichtgebundenen Unternehmen weiter öffnet. Ein Sprecher des Baugewerbes in Niedersachsen sagte, der Verband sei mit der Lösung "unter den gegebenen Bedingungen" aber zufrieden. (mit dpa)

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