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Wirtschaft: Baugewerkschaft bietet Lohnverzicht für Jobsicherheit Betriebe sollen finanziell belohnt werden, wenn sie nicht entlassen

(msh). Die Baugewerkschaft IG BAU hat den Arbeitgebern eine Nullrunde beim Lohn angeboten, wenn die Unternehmen im Gegenzug Maßnahmen zur Beschäftigungssicherung zustimmen.

(msh). Die Baugewerkschaft IG BAU hat den Arbeitgebern eine Nullrunde beim Lohn angeboten, wenn die Unternehmen im Gegenzug Maßnahmen zur Beschäftigungssicherung zustimmen. „Wir wollen die Baufirmen belohnen, wenn sie keine Mitarbeiter entlassen“, sagte der IGBAU-Vorsitzende Klaus Wiesehügel am Mittwoch in Berlin. Zusätzlich forderte die IG BAU vor den anstehenden Tarifverhandlungen die Einführung von Arbeitszeitkonten und zusätzliche Maßnahmen gegen Schwarzarbeit.

Der Tarifvertrag in der Bauwirtschaft ist bereits Ende März ausgelaufen. Der Vertrag gilt aber weiter, weil er von den Gewerkschaften nicht gekündigt wurde, um mit den Arbeitgebern ohne Druck verhandeln zu können. Mit großen Lohnzuwächsen können die Bauarbeiter nicht rechnen. Die Krise der Bauwirtschaft hat seit 1995 rund die Hälfte aller Arbeitsplätze gekostet; die Branche zählt jetzt noch rund 800 000 Beschäftigte.

Konkret schlägt Wiesehügel die Einrichtung eines Fonds vor, in den die Baufirmen eine „fiktive Lohnerhöhung“ von 2,0 Prozent einzahlen. Betriebe, die zwölf Monate lang keinen Mitarbeiter entlassen, sollen das Geld zum größten Teil zurückerstattet bekommen. Um die Bauarbeiter zusätzlich abzusichern, regt die Gewerkschaft die Einrichtung von Arbeitszeitkonten an, von denen im Winter gezehrt werden könne. Die Firmen müssten dem Mitarbeiter aber ein Arbeitsverhältnis von zwölf Monaten garantieren und das Arbeitszeitkonto gegen eine Insolvenz des Betriebes absichern.

Die Arbeitgeber reagierten positiv. Insbesondere die Vorschläge zu den Arbeitszeitkonten könnten zu einer Flexibilisierung der Arbeitszeiten führen, sagte ein Sprecher des Bauhauptverbandes. Die nächsten Gespräche finden Mitte Mai statt.

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