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Wirtschaft: Bauindustrie bietet neue Verhandlungen an - Arbeitgeber suchen nach Lösung der Gleichbehandlungsprobleme

Im Konflikt um den Sanierungs-Tarifvertrag für den Holzmann-Konzern hat die Bauindustrie der IG BAU die Aufnahme von neuen Verhandlungen angeboten. Nach Beratungen in Berlin hieß es am Freitagabend, in dieser Runde soll es um die Lösung der Gleichbehandlungsprobleme gehen, die sich aus dem Haustarifvertrag der Holzmann AG ergeben.

Im Konflikt um den Sanierungs-Tarifvertrag für den Holzmann-Konzern hat die Bauindustrie der IG BAU die Aufnahme von neuen Verhandlungen angeboten. Nach Beratungen in Berlin hieß es am Freitagabend, in dieser Runde soll es um die Lösung der Gleichbehandlungsprobleme gehen, die sich aus dem Haustarifvertrag der Holzmann AG ergeben. Es müsse damit gerechnet werden, dass eine Zustimmung zum vorliegenden Haustarifvertrag ohne zusätzliche Vereinbarungen mit der IG Bau nicht erfolgt. Ohne zusätzliche Vereinbarungen sei es dem Hauptverband nicht möglich auf den tariflichen Meistbegünstigungsanspruch zu verzichten. Die Mitgliedsverbände seien nicht voll davon überzeugt, dass die beim Holzmann-Konzern vorgesehene langfristige Stundung eines Lohnanteils von mehr als elf Prozent und der Verzicht der Arbeitnehmer auf diesen Lohnanteil Gleichbehandlungsgrundsätze nicht verletzt und den Wettbewerb zu Lasten anderer Mitgliedsunternehmen nicht verzerrt.

Der Hauptverband hat seinen Mitgliedsverbänden eine Erklärungsfrist bis 8. Februar eingeräumt. Lehnt die Bauindustrie den Haustarifvertrag ab, drohen die Sanierungsbemühungen für den angeschlagenen Konzern endgültig am Widerstand der Arbeitgeber zu scheitern. Der zwischen der Konzernleitung und der Gewerkschaft IG BAU vereinbarte Tarifvertrag tritt nur in Kraft, wenn die Arbeitgeberverbände zustimmen.

Der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes hatte den Sanierungs-Tarifvertrag mit der Begründung abgelehnt, dass er zu einem erheblichen Wettbewerbsvorteil und einer unakzeptablen Sonderbehandlung von Holzmann führe. Der Vorsitzende des Gesamtbetriebsrates des Holzmann-Konzerns, Jürgen Mahneke, rief die Arbeitgeber zur Besonnenheit auf. "Den Verbänden ist offenbar das Schicksal ihrer Mitglieder egal", erklärte er. Notfalls müsse eine politische Vermittlung, eventuell auch unter Einschaltung des Bundeskanzleramtes stattfinden.

Unterdessen wurde eine weitere Hürde zur Sanierung des Konzerns genommen. Der Pensionssicherungsverein in Köln hat die Zahlung des Sanierungsbeitrags von 55,2 Millionen Mark zugesagt. Der Betrag decke 50 Prozent der Betriebsrenten, die Holzmann auf Grund von unmittelbaren Versorgungszusagen und von Unterstützungskassenzusagen leisten müsse.

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