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Wirtschaft: Baukonzern Strabag kauft die Mehrheit an Züblin

München - Der österreichische Baukonzern Strabag übernimmt die Mehrheit am Stuttgarter Baukonzern Züblin. Das Unternehmen erhielt jetzt von der bayerischen Landesbank (BayernLB) den Zuschlag für die zum Verkauf stehenden Anteile.

München - Der österreichische Baukonzern Strabag übernimmt die Mehrheit am Stuttgarter Baukonzern Züblin. Das Unternehmen erhielt jetzt von der bayerischen Landesbank (BayernLB) den Zuschlag für die zum Verkauf stehenden Anteile. Damit ist die Insolvenz des Walter-Bau-Konzerns, zu dem der Züblin-Anteil gehörte, nach vier Monaten weitgehend abgewickelt. Zugleich ist damit auch die Neuordnung der deutschen Baubranche abgeschlossen. Durch die Züblin-Übernahme steigt Strabag mit einer Jahresbauleistung von 7,5 Milliarden Euro zum größten Baukonzern in Deutschland vor Hochtief und Bilfinger Berger auf.

Die Strabag bestätigte am Mittwoch den Erwerb des 48,7-Prozent-Anteils an Züblin von der BayernLB. Der klamme Bauunternehmer Ignaz Walter hatte den Anteil im Zuge der Insolvenz von Walter Bau an das Kreditinstitut verpfändet. Strabag soll jetzt laut Branchenkreisen 60 Millionen Euro dafür zahlen. Zusammen mit den knapp fünf Prozent an Züblin, die der österreichische Konzern bereits im Zuge der Übernahme von Kernstücken der Walter Bau erworben hatte, besitzt er nun eine Mehrheit von 53,6 Prozent an Züblin. Strabag wollte ursprünglich seine deutsche Tochter mit den zugekauften Teilen von Walter Bau und Züblin zu einem Riesenkonzern verschmelzen. Dieses Projekt dürfte jedoch scheitern, weil sich die Industriellenfamilie Lenz, die die restlichen 43 Prozent an Züblin hält, dagegen wehrt. Sie betonte auch am Mittwoch ihren Widerstand.

Um Züblin als eigenständiges Unternehmen zu erhalten, hatte die Familie Lenz in einem Konsortium selber versucht, die verpfändeten Anteile zu erwerben. Der baden-württembergische Wirtschaftsminister Ernst Pfister (FDP) bedauerte am Mittwoch auch die Entscheidung für Strabag. „Ich hätte eine schwäbische Lösung favorisiert.“ Jetzt wolle er in Gesprächen mit Strabag sicherstellen, „dass den Beschäftigten keine Nachteile erwachsen“.

Nicole Huss

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