zum Hauptinhalt

Wirtschaft: Bausparkassen: Kunden sollen jetzt unterschreiben

BONN (uhl/HB). Nach Einschätzung des Verbandes der Privaten Bausparkassen werden sich die zur Zeit außerordentlich günstigen Bedingungen für den Bau oder den Kauf von Eigenheimen oder Eigentumswohnungen künftig eher verschlechtern.

BONN (uhl/HB). Nach Einschätzung des Verbandes der Privaten Bausparkassen werden sich die zur Zeit außerordentlich günstigen Bedingungen für den Bau oder den Kauf von Eigenheimen oder Eigentumswohnungen künftig eher verschlechtern. Deshalb sollten potentielle Häuslebauer und Wohnungskäufer ihre Pläne rasch verwirklichen, empfahl der Hauptgeschäftsführer des Verbandes, Andreas J. Zehnder, am Mittwoch in Bonn.Zwar befänden sich die Kapitalmarktzinsen noch auf einem sehr günstigen Niveau, aber in nicht "allzu großer Ferne" sei mit einem stärkeren Anstieg der Zinsen zu rechnen. Auch bei den bisher stagnierenden Preisen für Einfamilienhäuser zeichne sich allmählich eine Tendenzwende nach oben ab. Vor allem aber werde die von der rot-grünen Koalition beabsichtigte Senkung der Einkommensgrenzen bei der Eigenheimzulage von derzeit 120 000 / 240 000 DM auf 80 000 / 160 000 DM (Ledige/Veheiratete) vielen Häuslebauern einen Strich durch die Finanzierungsrechnung machen. Die Reduzierung wird nach Meinung Zehnders dazu führen, daß bereits Haushalte mit mittleren Einkommen in Zukunft keine Zulage mehr bekommen würden. Speziell in den Ballungsgebieten werde der Erwerb von Wohneigentum wegen der dort deutlich höheren Immobilienpreise für die meisten Haushalte unmöglich werden. "Die Bundesregierung sollte deshalb die Pläne begraben", sagte Zehnder.Die Senkung der Einkommensgrenzen bei der Eigenheimzulage dürfte zudem die bereits "bröckelnde" Eigenheimbau-Konjunktur endgültig in einen Rückgang umschlagen lassen. Gleichwohl rechnet Zehnder in diesem Jahr mit einer Zunahme der Zahl der genehmigten Ein- und Zweifamilienhäuser um rund vier Prozent auf 250 000. Insgesamt werde die Zahl der Baugenehmigungen im Wohnungsbau im laufenden Jahr nochmals um gut drei Prozent auf rund 465 000 Einheiten zurückgehen.Wie Zehnder weiter betonte, hätten die privaten Bausparkassen von Januar bis Mai dieses Jahres mit 21 Mrd. DM im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresquartal 3,8 Prozent mehr an die Bausparer ausgezahlt. Damit dürfte 1999 ein neuer Auszahlungsrekord erreicht werden. Die Zahl der Neuverträge sei in den ersten fünf Monaten dieses Jahres um 8,4 Prozent auf 1,23 Mill. Verträge gestiegen. Die dabei abgeschlossene Bausparsumme habe um 12,8 Prozent auf 46,6 Mrd. DM zugenommen. In den alten Ländern sei das Plus mit 13,6 Prozent auf 38,7 Mrd. DM sehr viel größer gewesen als in den neuen Ländern. Dort sei die Bausparsumme um 8,9 Prozent auf 7,9 Mrd. DM gewachsen.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false