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Wirtschaft: Bauwirtschaft: Mehr Schutz gefordert

Aus Sorge vor einem noch größeren Rückschlag in der Bauwirtschaft infolge der EU-Osterweiterung fordert der Bauindustrieverband Berlin-Brandenburg umfassende Übergangsfristen für den Bereich der Dienstleistungsfreiheit. Verbandspräsident Rainer Eder erklärte am Dienstag, dies sei nötig, um der Bauwirtschaft die Möglichkeit zu geben, ihre Strukturen entsprechend zu verändern.

Aus Sorge vor einem noch größeren Rückschlag in der Bauwirtschaft infolge der EU-Osterweiterung fordert der Bauindustrieverband Berlin-Brandenburg umfassende Übergangsfristen für den Bereich der Dienstleistungsfreiheit. Verbandspräsident Rainer Eder erklärte am Dienstag, dies sei nötig, um der Bauwirtschaft die Möglichkeit zu geben, ihre Strukturen entsprechend zu verändern. Hauptgeschäftsführer Axel Wunschel sagte, man habe das Wort des Kanzlers. Dieser hatte in der so genannten Weidener Rede zur EU-Osterweiterung eine Einschränkung der Dienstleistungsfreiheit insbesondere in der Bauwirtschaft und im Handwerk angemeldet. Bisher hat sich die EU-Kommission lediglich für eine Übergangsfrist bei der Arbeitnehmerfreizügigkeit ausgesprochen. Eine befristete Einschränkung der Dienstleistungsfreiheit findet bislang im Kreis der EU-Staaten keine Mehrheit. Ohne jede Vorsorge werde die Anzahl der Beschäftigten in der Bauwirtschaft von derzeit 1,4 Millionen bis Ende dieses Jahrzehnts auf 300 000 bis 400 000 sinken, stellte Wunschel in Aussicht.

Seit sechs Jahren befindet sich die regionale Bauwirtschaft auf dem absteigenden Ast. Auch in den ersten beiden Monaten dieses Jahres zeigt der Trend bei den entscheidenden Eckwerten - Beschäftigung, Umsatz und Auftragseingang - nach unten. Mit nur noch rund 78 000 Beschäftigten in der Region sind in der Branche mittlerweile 42 Prozent weniger Personen tätig als noch vor fünf Jahren. "Im gesamten Berlin werden heute weniger Bauarbeiter beschäftigt als 1989 allein im damaligen West-Berlin", sagte Eder, der auf den zunehmenden Verdrängungswettbewerb und die anhaltenden Schwierigkeiten mit Schwarzarbeit und Billiglohnkräften verwies. Verbandsinternen Schätzungen zufolge sollen in der Region zwischen 30 000 und 40 000 Personen in illegalen Beschäftigungsverhältnissen zu Stundenlöhnen von 1,80 Mark bis 2,70 Mark arbeiten.

mo

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