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Wirtschaft: Bayer AG: Chemie- und Pharmakonzern will sich ganz von Fototechnik-Konzern Agfa trennen

Der Chemie- und Pharmakonzern Bayer bleibt auf Wachstumskurs. "Für das Jahr 2001 planen wir zweistellige Zuwachsraten sowohl beim Umsatz als auch beim Ergebnis", sagte der Vorstandsvorsitzende Manfred Schneider auf der Bilanzpressekonferenz am Donnerstag.

Der Chemie- und Pharmakonzern Bayer bleibt auf Wachstumskurs. "Für das Jahr 2001 planen wir zweistellige Zuwachsraten sowohl beim Umsatz als auch beim Ergebnis", sagte der Vorstandsvorsitzende Manfred Schneider auf der Bilanzpressekonferenz am Donnerstag. Fortgesetzt werden soll die Optimierung des Portfolios. So will Bayer zum 1. April die 50-Prozent-Beteiligung an der EC Erdölchemie an die Deutsche BP verkaufen und sich "in Kürze" von seiner Rest-Beteiligung am Fototechnik-Konzern Agfa-Gevaert trennen. Der Anteilsbesitz habe "keine strategische Bedeutung mehr", teilte Bayer mit. Aus dem Verkauf der 30 Prozent-Beteiligung verspricht sich Schneider einen "schönen Gewinn im dreistelligen Millionenbereich". Analysten schätzen den Wert der Beteiligung auf eine Milliarde Euro.

Der Kurs der Bayer-Aktie stieg am Donnerstag bis zum Nachmittag um 2,4 Prozent auf 50,2 Euro, nachdem er am Vortag mit dem Börsentrend um über vier Prozent gefallen war.

Die größten Impulse erwartet Bayer für das laufende Jahr aus dem Gesundheitsbereich. Er trage mittlerweile 44 Prozent zum Ergebnis bei und sei nur wenig konjunkturabhängig, sagte Schneider. Die Umsatzrendite soll hier von 15 Prozent auf 20 Prozent in 2002 verbessert werden. Bei den Industriegeschäften sieht Bayer derzeit keinen Anlass für Konjunkturpessimismus. Erwartet wird, dass sie nach einer Wachstumsdelle im Winter von sinkenden Rohstoffpreisen, einer robusten Binnennachfrage in Europa sowie dem noch immer günstigen Euro profitieren.

Die immer lauter werdenden Forderungen nach einer Aufspaltung des Konzerns wies das Unternehmen erneut zurück. "Wir würden bei Aufspaltungen oder Ausgliederungen, gefolgt von Teilverkäufen unseres heutigen Portfolios, den Wert von Bayer nicht nachhaltig steigern", sagte Schneider. Damit reagiert Bayer auch auf einen entsprechenden Antrag eines großen US-Aktionärs zur Hauptversammlung.

Eine Analyse von Investmentbanken habe den Bayer-Kurs bestätigt. Das beinhalte auch, dass Bayer weiter Schwächen im Portfolio bereinigen und eine externe Verstärkung im Bereich Life Science (Gesundheit und Landwirtschaft) suchen werde. Bayer habe ein grundsätzliches Interesse an einer Übernahme von Teilen der Aventis Crop Science, von der sich Aventis trennen will. Analyst Michael Butscher von Merck & Finck hält diese Möglichkeit allerdings für unwahrscheinlich, Aventis werde die Pflanzenschutztochter nur als Ganzes verkaufen.

Während Bayer den Umsatz im fortzuführenden Geschäft (ohne Agfa, EC Erdölchemie und Dystar) um 21 Prozent auf 30 Milliarden Euro erhöhte, stieg der Konzerngewinn um 89 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis vor Sonderposten kletterte um 20 Prozent auf 3,3 Milliarden Euro. Bei der Hauptversammlung im April sollen Aktionäre der Schaffung eines genehmigten Kapitals von bis zu 400 Millionen Euro zustimmen. Damit will Bayer eigene Aktien zurückkaufen.

agr, pet

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