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Wirtschaft: Bayer-Aktie trotz guter Zahlen unter Druck

LEVERKUSEN (ews/HB).Erstmals seit 1993 ist das Ergebnis der Bayer AG im zweiten Quartal, traditionell beim Leverkusener Chemiekonzern das stärkste, schlechter ausgefallen als im Vorjahr.

LEVERKUSEN (ews/HB).Erstmals seit 1993 ist das Ergebnis der Bayer AG im zweiten Quartal, traditionell beim Leverkusener Chemiekonzern das stärkste, schlechter ausgefallen als im Vorjahr.Für das Gesamtjahr bleibt der Vorstand allerdings bei seinen Prognosen bei Umsatz und Ergebnis.Der Gewinn nach Steuern stieg im 1.Halbjahr nur noch um 0,5 Prozent auf 1,73 Mrd.DM, nachdem das 2.Quartal einen Rückgang um 13,9 Prozent auf 870 Mill.DM bescherte.Die Steuerquote erhöhte sich aber wegen der besseren inländischen Erträge.Das Quartalsergebnis von April bis Juni blieb jedoch auch operativ mit 1,56 Mrd.DM um 6,5 Prozent unter dem Vorjahreszeitraum.

Im Halbjahr wurde jedoch beim operativen Ergebnis noch ein Plus von 3,6 Prozent auf 3,1 Mrd.DM erwirtschaftet, bereinigt um außerordentliche Positionen betrug das Plus 7 Prozent.Der Gewinn vor Steuern verbesserte sich um 5,2 Prozent auf 2,9 Mrd.DM.Diese Entwicklung ließ den Kurs der Bayer-Aktie gestern dramatisch einbrechen, denn die Analysten waren allgemein von 3,2 Mrd.DM Vorsteuerergebnis ausgegangen, weil Bayer zuletzt immer ein Plus von 20 Prozent ausgewiesen hätte.

Wie es im Aktionärsbrief weiter heißt, geht der Vorstand "unverändert davon aus, die Jahreszielsetzung mit einem Plus von 4 Prozent bei Umsatz und Ergebnis zu erreichen".Dabei seien zusätzliche Belastungen aus der Strukturbereinigung berücksichtigt.Prämissen dieser Prognose seien ein Stopp des Preisrückgangs, weiterhin günstige Nachfrage, Wechselkurse auf derzeitigem Niveau und niedrigere Rohstoffpreise.Auch würde damit gerechnet, daß sich die Auswirkungen der Asienkrise auf die Weltwirtschaft in Grenzen halten.

Der Konzernumsatz war im Berichtszeitraum um 3,5 Prozent auf 28,4 Mrd.DM.Davon kamen 3 Prozent mehr aus den Mengen, 2 Prozent aus den Währungsrelationen, 0,5 Prozent aus dem Saldo von Akquisitionen und Desinvestitionen.Demgegenüber stand ein Minus bei den Preisen von 2,0 Prozent.Unter den Regionen blieb Europa bei Umsatz und operativem Ergebnis die stärkste Region mit einem Umsatzplus von 5,9 Prozent auf 14,21 Mrd.DM.Auch bei den Arbeitsgebieten war die Situation differenziert: Im Geschäftsbereich Chemie sank der Umsatz wegen Desinvestitionen zwar um 5,2 Prozent auf 5,18 Mrd.DM, in der Sparte Gesundheit stieg der Umsatz leicht um 2,2 Prozent auf 6,59 Mrd.DM.Die Agfa-Gruppe verbuchte ein Umsatzplus von 10,9 Prozent auf 4,34 Mrd.DM.Die Finanzlage des Konzerns blieb weiterhin stark, heißt es im Zwischenbericht.Die Investitionen von 2,2 (1,9) Mrd.DM - für das gesamte Geschäftsjahr stehen 5 Mrd.DM in der Planung - flossen schwerpunktmäßig ins Ausland.In Europa einschließlich Deutschland wurden 1,1 Mrd.DM eingesetzt, in Nordamerika 0,8 Mrd.DM.Die Zahl der Mitarbeiter blieb mit 143 800 (144 400) konstant.

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