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Wirtschaft: Bayer: Die Salami-Taktik ist missglückt

Es wird immer schlimmer: Am Donnerstag hat Bayer auch in Japan sein umstrittenen Medikament Lipobay zurückgezogen und die Gewinnprognose noch einmal deutlich gesenkt. Dass dieser Schritt folgen würde, war absehbar - spätestens, seit Bayer vor einer Woche den Vermarktungsstopp für den Cholesterinsenker über den Rest der Welt verhängt hatte.

Es wird immer schlimmer: Am Donnerstag hat Bayer auch in Japan sein umstrittenen Medikament Lipobay zurückgezogen und die Gewinnprognose noch einmal deutlich gesenkt. Dass dieser Schritt folgen würde, war absehbar - spätestens, seit Bayer vor einer Woche den Vermarktungsstopp für den Cholesterinsenker über den Rest der Welt verhängt hatte. Dass diesen Schritt erst heute bekanntgegeben hat, ist merkwürdig. Schließlich hat Bayer nach eigenen Angaben auch schon in der vergangenen Woche gewusst, dass die selben Probleme wie in den USA und Europa bald auch in Japan drohen. Wenn Bayer versucht haben sollte, durch die Salami-Taktik den Image-Schaden zu begrenzen, ist das gründlich missglückt. Der Kurs der Aktie, ohnehin am Boden, gab nach der erneuten Gewinnwarnung am Donnerstag noch einmal deutlich nach.

Das verlorene Vertrauen von Anlegern und Patienten kann Bayer nur auf zwei Wegen zurückgewinnen. Erstens: Durch eine konsequente Restrukturierung seiner Pharmasparte - die wird gerade vorbereitet. Und zweitens: durch Unterstützung der Politik. Die sollte Sorge tragen, dass nicht nur das Zulassungsverfahren für Medikamente transparenter wird als bisher, sondern außerdem Nebenwirkungen nach der Zulassung sorgfältiger überprüft werden als das bislang der Fall war. Diese Informationen sollten nicht nur still abgeheftet, sondern auch den Ärzten zugänglich gemacht werden. Nebenwirkungen wird man damit zwar nicht vermeiden können. Aber es hilft mit Sicherheit, dass Risiko zu begrenzen.

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