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Wirtschaft: Bayer setzt auf Bitterfeld

BITTERFELD .Der Chemiekonzern Bayer, Leverkusen, will mit seinem neuen Betrieb am ostdeutschen Chemiestandort Bitterfeld weltweit die Spitze im Ionenaustauscher-Geschäft übernehmen.

BITTERFELD .Der Chemiekonzern Bayer, Leverkusen, will mit seinem neuen Betrieb am ostdeutschen Chemiestandort Bitterfeld weltweit die Spitze im Ionenaustauscher-Geschäft übernehmen.Die Marktposition von derzeit 20 Prozent soll ausgebaut werden, berichtete das Unternehmen am Donnerstag bei einem Festakt zur Inbetriebnahme des Werks.In dem vierten Bayer-Werk in Bitterfeld, das insgesamt rund 200 Mill.DM gekostet hatte, arbeiten etwa 90 Menschen.

Rund 30 000 Kubikmeter Ionenaustauscher zur Wasseraufbereitung sollen in Bitterfeld jährlich hergestellt werden."Damit runden wir auch unser Investitionsprogramm am Standort ab", sagte Udo Oels, Vorstandsmitglied der Bayer AG.Die soziale Verantwortung des Unternehmens sei ein entscheidender Grund für die Ansiedlung im Chemiepark Bitterfeld-Wolfen.

Vier Werke mit Investitionen von über einer Mrd.DM seien hier seit der Wende errichtet und damit mehr als 650 zukunftssichere Arbeitsplätze geschaffen worden, sagte Oels.Im vergangenen Jahr wurde dort ein Umsatz von rund 900 Mill.DM erwirtschaftet.

Der Geschäftsführer der Bayer Bitterfeld GmbH, Georg Frank, schloß ein weiteres Engagement des Leverkusener Konzerns für Bitterfeld nicht aus.Konkrete Projekte gebe es aber noch nicht.In Bitterfeld produziert Bayer ferner noch Tabletten, wie Aspirin, den Bauhilfsstoff Methylcellulose und Lackharze.

Nach Angaben von Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Matthias Gabriel (SPD) hängt vom Standort Bitterfeld die Zukunft der gesamten chemischen Industrie des Landes ab, die nach seinen Angaben mehr als 13 000 Menschen beschäftigt.Das Engagement von Bayer wirke sich auch positiv auf die Ansiedlung anderer Unternehmen aus.Die Umsatzentwicklung in der Chemieindustrie Sachsen-Anhalts hat nach Angaben Gabriels im vergangenen Jahr erstmals die Fünf-Mrd.-DM- Marke überschritten.Mit dem Strukturwandel in der ostdeutschen Chemie ist am Traditionsstandort Bitterfeld der ChemiePark Bitterfeld-Wolfen entstanden.Das rund 1000 Hektar große Areal umfaßt einen Großteil des Geländes des früheren Chemiekombinates Bitterfeld.An die Stelle eines Großunternehmens traten rund 350 mittelständische und kleine Unternehmen.Sie hatten sich aus dem Kombinatsnachfolger Chemie AG Bitterfeld-Wolfen ausgegliedert oder neu im ChemiePark angesiedelt.Rund 10 000 Menschen sind am Standort beschäftigt.Vor dem Fall der Mauer hatten in der Region 40 000 Menschen in der Chemie gearbeitet.Rund 4,5 Mrd.DM wurden seit der Wende investiert.Das Bundesland hat seit Jahren die höchste Arbeitslosigkeit in Deutschland.

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