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Wirtschaft: Bayer streicht 560 Jobs in der Pharma-Forschung

Vor allem Wuppertal ist betroffen

Leverkusen Der Bayer-Konzern fährt seine Pharmaforschung weiter zurück und will dabei rund 560 von bisher noch rund 2800 Arbeitsplätzen in der Medikamentenentwicklung abbauen. Rund 440 Stellen sollen am Standort Wuppertal entfallen, wo es allerdings wegen einer Standortsicherungs-Vereinbarung bis Ende 2007 Stellen keine betriebsbedingten Kündigungen geben soll. Seine Pharmaforschung will der Leverkusener Konzern künftig weitgehend auf die Gebiete Krebs sowie Herzkreislauf und Diabetes konzentrieren. Forschungsprojekte im Bereich Entzündungskrankheiten und Urologie sollen dagegen auslizenziert oder in eigenständige Gesellschaften ausgegliedert werden. Analysten zeigten sich wenig überrascht. „Es war klar, dass Bayer an dieser Stelle noch etwas tun musste", sagte Pharmaexperte Ludger Mues von Oppenheim Research.

Mit dem bereits seit längerem erwarteten Schritt versucht der Leverkusener Konzern, sein angeschlagenes Pharmageschäft wieder auf eine tragfähige Basis zu stellen. Die Sparte steht massiv unter Druck, seit man 2001 den Cholesterinsenker Lipobay vom Markt nehmen musste. Im vergangenen Jahr verlor zudem der bisherige Bestseller, das Antibiotikum Ciprobay, seinen Patentschutz in den USA. Nachdem der Umsatz der Sparte in den ersten neun Monaten um rund acht Prozent gesunken ist, steuert das Bayer-Pharmageschäft im Gesamtjahr 2004 auf einen Umsatz von nur noch gut vier Milliarden Euro zu. Die operative Umsatz-Rendite liegt hinter branchenüblichen Werten deutlich zurück.

Weitere zweistellige Umsatzrückgänge zeichnen sich für das kommende Jahr ab, bedingt unter anderem durch weitere Einbußen bei Cipro und die vor kurzem vereinbarte Übergabe des US-Geschäfts mit Allgemeinärzten an den US-Konzern Schering-Plough. Zudem steht das mehr als 600 Millionen Euro große Geschäft mit Medikamenten aus Blutplasma zum Verkauf. Die Bayer- Pharmasparte dürfte damit auf eine Größe von etwa 3,5 Milliarden Euro Umsatz schrumpfen, gegenüber rund sechs Milliarden Euro vor fünf Jahren. shf/HB

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