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Wirtschaft: Bayer und Aventis planen Joint Venture bei Blutprodukten

Der Pharma- und Chemiekonzern Bayer und der Wettbewerber Aventis wollen bei den Blutplasmaprodukten enger zusammenarbeiten. Das geplante Joint Venture werde den Bayer-Geschäftsbereich biologische Produkte und die Aventis-Tochter Behring umfassen, teilten beide Konzerne am Mittwoch mit.

Der Pharma- und Chemiekonzern Bayer und der Wettbewerber Aventis wollen bei den Blutplasmaprodukten enger zusammenarbeiten. Das geplante Joint Venture werde den Bayer-Geschäftsbereich biologische Produkte und die Aventis-Tochter Behring umfassen, teilten beide Konzerne am Mittwoch mit. Dabei werde Bayer die Mehrheit der Anteile halten und die unternehmerische Führung übernehmen. Bayer habe auch eine Option zur Übernahme der gesamten Anteile erhalten. Der Vereinbarung müssen die Kartellbehörden noch zustimmen.

Gerüchte über eine Zusammenarbeit zwischen Aventis und Bayer bei Blutprodukten gab es schon länger. Bayer-Chef Manfred Schneider hatte nach dem weltweiten Rückzug des Cholesterinsenkers Lipobay wegen vermuteter tödlicher Nebenwirkungen und der darauf folgenden Unternehmenskrise angekündigt, einen Partner für die gesamte Pharmasparte oder ein Teilgebiet zu suchen. Im Bereich biologische Produkte hatte der Konzern ein zusätzliches Problem: Vor rund einem Jahr hatte Bayer die Produktion des gentechnologisch hergestellten Bluter-Medikaments Kogenate in den USA aussetzen müssen, nachdem Verunreinigungen aufgetreten waren. Daraufhin kam es zu Engpässen bei der Patienten-Versorgung.

Analysten beurteilten das angekündigte Joint Venture zwischen Bayer und Aventis positiv. "Für die Bayer-Pharmasparte ist das ein erster und richtiger Schritt", sagte Ludger Mues von Sal. Oppenheim. Beide Unternehmen hätten bei den biologischen Produkten zusammen einen Marktanteil von 30 Prozent und seien damit die Nummer Eins. Die Partner könnten von Größenvorteilen (siehe
href="http://www2.tagesspiegel.de/archiv/2002/02/20/ak-wi-5517653.html">Lexikon ) bei der Produktion und im Vertrieb profitieren. Bayer müsse in den USA im Pharmabereich aber noch deutlich stärker werden. Der Kurs der Bayer-Aktie legte bis zum Nachmittag leicht um 0,3 Prozent auf 33,40 Euro zu.

"Mit der Vereinbarung machen wir einen wichtigen Schritt zum weiteren Ausbau unserer Aktivitäten im Arbeitsgebiet Gesundheit", sagte Bayer-Chef Schneider. Die Bayer-Sparte biologische Produkte und Aventis Behring setzten im vergangenen Jahr jeweils rund 1,2 Milliarden Euro um. Wann das geplante Joint Venture abgeschlossen werden soll und welchen Wert es hat, kommentierten die Konzerne nicht.

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