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Wirtschaft: Bei Babcock droht eine Kündigungswelle

1100 Stellen betroffen Insolvenzverfahren eröffnet

Düsseldorf (gil/HB). Die Beschäftigten der Babcock Borsig AG müssen nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens (siehe Lexikon Seite 18) mit den ersten Kündigungen rechnen. Bis zum Jahresende sollten 1100 Stellen wegfallen, davon 680 in Oberhausen, sagte Hannelore Elze, Vertreterin der IGMetall im Aufsichtsrat, dem Handelsblatt. Dies sei der Vorschlag des Vorstandes. 900 Beschäftigte sollen bereits jetzt freigestellt werden, da sie nicht mehr benötigt werden. Ein Babcock-Sprecher wollte sich zu den Zahlen nicht äußern. Die Gespräche mit dem Betriebsrat seien noch nicht abgeschlossen, sagte er.

Vorstand und Betriebsrat verhandeln seit mehreren Tagen über einen Interessenausgleich auf Konzernebene, der auch einen Sozialplan enthalten soll, sowie eine Transfergesellschaft, in der die entlassenen Beschäftigten erst einmal unterkommen sollen. Der Vorstand hat nach Angaben Elzes aber noch kein schlüssiges Personalkonzept vorgelegt.

Das Amtsgericht Duisburg hat am Sonntag erwartungsgemäß das Insolvenzverfahren über die Oberhausener Babcock Borsig AG eröffnet und den Krefelder Rechtsanwalt Helmut Schmitz zum Insolvenzverwalter bestellt. Er hatte dieses Amt nach dem Insolvenzantrag Anfang Juli bereits vorläufig ausgeübt. Das Gericht hat auf Antrag von Schmitz für 19 der 26 Insolvenzfälle in der AG eine Insolvenz in Eigenverwaltung beschlossen. Dies bedeutet, dass der Vorstand um Horst Piepenburg unter der Aufsicht des Insolvenzverwalters weiter arbeiten kann, da er das Unternehmen besser kennt als ein außenstehender Verwalter.

Die Gläubiger können nun ihre Forderungen beim Insolvenzverwalter bis zum 4. November dieses Jahres anmelden. Die Verbindlichkeiten der AG belaufen sich nach früheren Angaben auf 1,1 Milliarden Euro. Schmitz geht davon aus, dass zumindest eine Quote von fünf Prozent für die Gläubiger gesichert ist. Der Verwalter erwartet aber, dass durch Verkäufe von Konzern-Unternehmen wesentlich mehr erzielt werden kann.

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