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Wirtschaft: Bei Pirelli wird wieder 40 Stunden gearbeitet

DARMSTADT .Der Reifenhersteller Pirelli im südhessischen Breuberg kehrt zum Jahresbeginn 1999 zur 40-Stunden-Woche zurück.

DARMSTADT .Der Reifenhersteller Pirelli im südhessischen Breuberg kehrt zum Jahresbeginn 1999 zur 40-Stunden-Woche zurück.Darauf hätten sich Geschäftsführung und Betriebsrat in mehrmonatigen Verhandlungen für die 2500 Beschäftigten geeinigt, teilte ein Firmensprecher am Donnerstag mit.Mit der Arbeitsverlängerung von zweieinhalb Stunden pro Woche ohne Lohnausgleich wolle die deutsche Tochter des italienischen Reifen- und Kabelkonzerns die "Kostenschere zwischen dem Produktionsstandort Breuberg und dessen europäischen Schwesterwerken schließen".Die Reifenherstellung in Breuberg sei rund 20 Prozent teurer als in Italien, Spanien und England.

Als Gegenleistung hat sich Pirelli zum Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen bis Ende 2001 und eine Steigerung der jährlichen Reifenproduktion von 6,3 auf 7,5 Mill.Stück verpflichtet.Außerdem will der Konzern in den nächsten drei Jahren zusätzlich 40 Mill.DM in den Standort Breuberg investieren.Sollte das Betriebsergebnis steigen, ist für die Mitarbeiter eine Gewinnbeteiligung vorgesehen.Die Arbeitszeitverlängerung bedeutet für die Arbeiter im Drei-Schicht-Betrieb ein Verzicht auf mindestens sieben freie Tage pro Jahr.Der Betriebsrat habe sich zwischen "Pest und Cholera" entschieden, sagte der Konzern-Betriebsrats-Vorsitzende, Hartmut Fröhlich.

Der Vorsitzende der Pirelli-Geschäftsleitung, Wilfried Wentz, hatte darauf verwiesen, daß die Konkurrenten Dunlop, Fulda und Continental unter Ausnutzung einer Öffnungsklausel im Tarifvertrag schon vor rund eineinhalb Jahren zur 40-Stunden-Woche zurückgekehrt seien.Im laufenden Jahr rechnet Wentz mit einem Geschäftsergebnis wie im Vorjahr; 1997 hatte der Reifenhersteller bei einem Umsatz von 813,5 Mill.DM einen Jahresüberschuß von 25,5 Mill.DM erzielt.

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