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Wirtschaft: Beim Gang an den Neuen Markt geben die drei Altgesellschafter - Constantin, Kirch und EM-TV - nur einen kleinen Teil ab

"Da haben sich die Besten formiert", sagt Bernd Eichinger gegenüber dem "Handelsblatt" selbstbewusst. Kurz vor dem geplanten Börsengang der Constantin Film AG, München, nimmt der Filmproduzent nämlich die EM-TV & Merchandising AG mit ins Boot.

"Da haben sich die Besten formiert", sagt Bernd Eichinger gegenüber dem "Handelsblatt" selbstbewusst. Kurz vor dem geplanten Börsengang der Constantin Film AG, München, nimmt der Filmproduzent nämlich die EM-TV & Merchandising AG mit ins Boot. Der Börsenhighflyer wird sich in den nächsten Wochen mit 25 Prozent an Constantin beteiligen, kündigt Eichinger an. Derzeit hält Eichinger noch 51 Prozent und die Kirch-Gruppe 49 Prozent der Anteile an der Filmfirma. EM-TV werde über eine Kapitalerhöhung einsteigen, so dass die Anteile von Eichinger und Leo Kirch dementsprechend verwässern.

"Wir Drei haben es nicht nötig, dünne Bretter zu bohren", meint Eichinger. Sein Selbstbewusstsein stützt er auf folgende Gründe: Constantin habe die international anerkannte Kompetenz in der Produktion von Filmen ("Der Name der Rose", "Der bewegte Mann") und TV-Stücken ("Opernball"), Leo Kirch verfüge über die entsprechenden Distributionswege, insbesondere TV-Sender, und EM-TV sei der Merchandising-Spezialist in dem Trio. Die strategische Allianz der drei Unternehmen sei sinnvoll und langfristig angelegt, heißt es. Das Constantin-Grundkapital wird nach dem Einstieg von EM-TV bei 20 Mill. DM liegen. Zum Gang an den Neuen Markt sei eine weitere Kapitalerhöhung geplant. Die drei Altgesellschafter würden aber nur einen kleinen Teil abgeben, berichtet Eichinger.Das Going-Public an den Neuen Markt sei für September oder Oktober geplant. Das Konsortium werde gemeinsam von der Bayerischen Landesbank und der Commerzbank geführt, dazu kommt noch die bekannte US-Investment-Bank Merrill Lynch. Der Free-Float nach dem Börsengang werde "im üblichen Bereich" liegen, hieß es, also zwischen 25 und 40 Prozent. Nicht einbezogen in den Börsengang werden die Constantin-Aktivitäten bei Kinos, also beispielsweise der Cinedom in Köln.

Den Erlös aus dem Börsengang will Eichinger in den weiteren Ausbau des Unternehmens zu einem "integrierten Medienkonzern" stecken. Die wichtigsten Geschäftsfelder seien künftig die nationale und die internationale Produktion von Kinofilmen, der Filmverleih, die Produktion von TV-Filmen sowie das Lizenzgeschäft. Die Rechteverwertungskette soll ausgebaut werden.

Constantin bezeichnet sich über die vergangenen 20 Jahre als deutscher Marktführer im Kinoverleihgeschäft. Zudem produzierte Eichinger deutsche und internationale Kinohits. International, insbesondere in Hollywood, ist Constantin bereits heute sehr aktiv. Der Umsatz lag im vergangenen Jahr bei 113 Mill. DM. Das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen wird mit 74 Mill. DM angegeben. Dabei sei zu berücksichtigen, dass Filmproduktionen sofort abgeschrieben werden, sagt Constantin-Vorstand Thomas Peter Friedl.

Caspar Busse

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