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BenQ-Pleite: Bayern eilt zu Hilfe

Der Freistaat Bayern will sich an den Versuchen zur Rettung des insolventen Handyherstellers BenQ beteiligen. Wirtschaftsminister Erwin Huber (CSU) traf sich mit Vertretern des DGB und der IG Metall.

München - "Wir sind uns einig, dass unser gemeinsames Ziel ist, die Handyproduktion in Deutschland zu halten", sagte Huber nach dem Gespräch. Alle drei BenQ-Standorte in München, Kamp-Lintfort und Bocholt sollten erhalten bleiben. "Wir wollen also, dass es auch in Zukunft in Deutschland Entwicklung, Produktion und Verkauf von Handys gibt", sagte Huber. Er appellierte an die Verbraucher, sich im Weihnachtsgeschäft beim Kauf eines neuen Handys für in Deutschland produzierte Handys von BenQ zu entscheiden.

Nach Angaben Hubers ist die bayerische Landesregierung bereit, sich an einer von den Gewerkschaften vorgeschlagenen so genanntenn Clearing-Stelle zu beteiligen. Dabei wolle der Freistaat zusammen mit IG Metall und DGB sowie Siemens als früherem Besitzer der Handysparte alle rechtlichen Möglichkeiten zugunsten der 3.000 Beschäftigten von BenQ ausschöpfen. Huber nannte eine der wichtigsten Fragen für die Zukunft der jetzt von einem Insolvenzverwalter geführten deutschen Handyproduktion, inwieweit die Patente noch in Deutschland liegen oder bereits zum BenQ-Mutterkonzern nach Taiwan abgeflossen seien.

IG Metall: Siemens soll Verträge offen legen

Der bayerische IG-Metall-Chef Werner Neugebauer forderte Siemens auf, so schnell wie möglich die Verträge von dem vor einem Jahr beschlossenen Verkauf offen zu legen. "Die Kernfrage ist, wo liegen die Patente." Falls diese unwiderruflich bei BenQ in Taiwan lägen, sehe er keine Chance, über den 1. Januar 2007 hinaus in Deutschland Handys zu produzieren, sagte Neugebauer. Er begrüßte grundsätzlich die Bereitschaft von Siemens, einen Fonds mit 35 Millionen Euro für die deutschen BenQ-Mitarbeiter einzurichten. "Aber das ist noch nicht einmal ein Tropfen auf den heißen Stein", sagte Neugebauer. Siemens müsse zusätzliche Bilanzmittel zur Verfügung stellen. (tso/AFP)

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