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Wirtschaft: BenQ-Pleite schädigt Zulieferer - Infineon meldet Umsatz- und Ergebnisverlust

Infineon meldet Umsatz- und Ergebnisverlust

München / Düsseldorf - Die Pleite des Handyherstellers BenQ Mobile trifft einen ganzen Industriezweig. Drei Wochen, nachdem der taiwanesische Mutterkonzern der ehemaligen Siemens-Tochter den Geldhahn zudrehte, weitet sich die Krise auf die Zulieferer aus. Die Chiphersteller Infineon und Dialog Semiconductor melden kräftige Umsatzeinbrüche, der Handyschalenhersteller Balda kündigt einen drastischen Stellenabbau an. „BenQ hat uns zu einem ungünstigen Zeitpunkt erwischt“, sagte Infineon-Vorstandschef Wolfgang Zierbart am Mittwoch in einer Telefonkonferenz.

Der Halbleiterhersteller verliert mit der ehemaligen Siemens-Schwester seinen wichtigsten Kunden im Mobilfunkgeschäft. Das schmälert das Ergebnis von Infineon im abgelaufenen Geschäftsjahr um rund 80 Millionen Euro. Für das neue Geschäftsjahr geht Infineon von einem Umsatzausfall von 150 Millionen Euro aus. Das entspricht 15 Prozent des Umsatzes im Geschäft mit Handychips. Diese Sparte wiederum steht für die Hälfte der Infineon-Erlöse. Weltweit will der Konzern 400 Stellen streichen, 200 Jobs sollen in München, Nürnberg und Salzgitter wegfallen.

Auch Dialog Semiconductor rutschte im dritten Quartal in die roten Zahlen. Beim deutschen Chipentwickler überstieg der Nettoverlust von 18,1 Millionen Euro im dritten Quartal sogar den Umsatz von 14,9 Millionen Euro. Für 40 Prozent des Verlustes sei die BenQ-Insolvenz verantwortlich. „Unter dem Strich wird wohl ein deutliches Minus stehen“, sagte Vorstandschef Jalal Bagherli mit Blick auf das Gesamtjahr. Dialog Semiconductor kündigte an, Teile der Produktion nach China und Taiwan verlegen zu wollen.

Infineon konnte mit Samsung und dem LG-Konzern zwei neue Großkunden für sein Handygeschäft gewinnen. Deren Handyfertigungen arbeiten in Korea und China hochprofitabel. fas/mjh (HB)

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