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Wirtschaft: BenQ Siemens startet mit neuen Handys

Mobilfunkmarke will 2006 bis zu 30 Modelle präsentieren – Marktanteil soll bis 2010 verdoppelt werden

Berlin - Mit neuen Handys und einem überarbeiteten Marketingkonzept will der aus der Siemens-Handysparte hervorgegangene Mobilfunkhersteller BenQ in diesem Jahr wieder in die Gewinnzone kommen. Das kündigten der Vizepräsident des taiwanesischen Mutterkonzerns Jerry Wang und der deutsche Chef der Mobilfunktochter BenQ Mobile, der ehemalige Siemens-Manager Clemens Joos, am Dienstag in Berlin an.

Der Name Siemens soll dabei vorläufig erhalten bleiben. „Der Markenname ist uns wichtig“, sagte Wang bei der Präsentation der ersten drei Handys, die unter dem Logo „BenQ Siemens“ firmieren sollen. Branchenexperten sehen dies allerdings allenfalls als Übergangslösung. „In drei bis vier Jahren ist der Name Siemens Geschichte“, sagte ein Marktbeobachter dem Tagesspiegel. Allen drei neuen Handys gemein ist die Hinwendung zu hochwertigeren Materialien wie Aluminium, Magnesium oder Saphirglas. Die größte Hoffnung setzt man bei der in München ansässigen Handytochter auf das Modell EF 81, ein UMTS-fähiges Klapphandy mit 2-Megapixel-Kamera und einem internen Speicher von 64 Megabyte. Das dem Erfolgshandy „Razr“ des Wettbewerbers Motorola nachempfundene Handy wird im nordrhein-westfälischen Standort Kamp-Lintfort produziert. Weitere Produktneuheiten – insgesamt will BenQ Siemens in diesem Jahr 25 bis 30 Modelle auf den Markt bringen – sind das ebenfalls in Deutschland produzierte Oberklassemodell S 68 und das Multimediahandy S 88. Alle Mobiltelefone sollen noch im ersten Quartal 2006 erhältlich sein. Preise gab der Hersteller noch nicht bekannt.

Branchenbeobachter äußerten sich zurückhaltend über die Marktaussichten der Modelle. „Da muss noch mehr kommen“, sagte Stefan Adolf vom Online-Handytester Area Mobile dem Tagesspiegel. BenQ Siemens schließe mit den neuen Handys lediglich zu den Mitbewerbern auf. Bis zur tatsächlichen Markteinführung vergingen noch Monate, zudem sei keines der Produkte „wirklich innovativ“. BenQ Siemens-Chef Joos sagte, das Unternehmen müsse „zunächst einmal seine Hausaufgaben machen“. Ein Marktanteil von zehn Prozent in vier Jahren sei aber möglich, sagte der Manager. Momentan liegt das Unternehmen mit einem Weltmarktanteil von rund fünf Prozent weit abgeschlagen hinter den Branchenriesen Nokia, Motorala, Samsung, Sony Ericsson und LG auf Rang sechs.

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