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Wirtschaft: Benzin wird teurer

Die Ankündigung der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) vom Mittwoch, ab November weniger Öl zu fördern, hat auch am Donnerstag die Preise für den Rohstoff weiter steigen lassen. In London kletterte die Notierung für die NordseeSorte Brent um 40 Cent auf 27,10 Dollar je Barrel (159 Liter).

Die Ankündigung der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) vom Mittwoch, ab November weniger Öl zu fördern, hat auch am Donnerstag die Preise für den Rohstoff weiter steigen lassen. In London kletterte die Notierung für die NordseeSorte Brent um 40 Cent auf 27,10 Dollar je Barrel (159 Liter). Am Vortag hatte der Opec-Entschluss schon zu einem Preissprung von fast 1,2 Dollar je Barrel geführt.

Und jetzt müssen die Autofahrer mit höheren Benzinpreisen rechnen. Grund sind nach Angaben der Mineralölkonzerne BP/Aral und Esso Deutschland die deutlich höheren Preise für Benzin und Diesel an den Beschaffungsmärkten. „Das wirkt sich verteuernd aus“, sagte BP/Aral-Sprecher Detlef Brandenburg. So sei der Preis für eine Tonne Normalbenzin in Rotterdam am Mittwoch um rund zehn Dollar gestiegen. In der Regel brauche es aber einige Tage, bis die Preise an die Verbraucher weitergegeben werden. „Es kommt jetzt darauf an, wie sich die Preise in den kommenden Tagen entwickeln werden“, sagte Brandenburg.

Nach Ansicht von Karl-Heinz Schult-Bornemann, Sprecher von Esso Deutschland, lassen sich Preiserhöhungen wegen des harten Wettbewerbs in Deutschland allerdings nicht ohne weiteres durchsetzen. Derzeit befänden sich die Preise auf einem Jahrestief. Während ein Liter Normalbenzin am 1. September durchschnittlich 1,11 Euro kostete, sind es aktuell nur 1,04 Euro.

Längerfristig geben Ölmarktexperten ohnehin Entwarnung. Der Preis für den Rohstoff wird nicht explodieren. Im Gegenteil: „Die Frage ist, ob sich der Preisanstieg hält“, sagte Barbara Meyer-Bukow vom Mineralölwirtschaftsverband (MWV) dem Tagesspiegel. „Die Versorgungslage ist gut, da gibt es nichts zu diskutieren.“ Schließlich hätte vor allem Russland, das nicht Opec-Mitglied ist, in der Vergangenheit seine Produktion stark ausgeweitet. Und das dürfte auch so weitergehen, solange der Barrel-Preis nicht unter 25 Dollar fällt, schätzte Meyer-Bukow. Manfred Horn, Energieexperte des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), verwies auf die erhöhten Investitionen in die Erforschung neuer Ölfelder in den vergangenen Jahren. Die hätte sich angesichts der relativ hohen Ölpreise gelohnt – und führe jetzt zu einem wachsenden Angebot auf den Weltmärkten. hop/msh

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