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Wirtschaft: Benzinpreis nähert sich alten Rekordmarken Super kostet im Schnitt 1,47 Euro

Berlin - Es geht bergauf – mit den Spritpreisen. Vor dem Wochenende kostete ein Liter Super bundesweit im Schnitt 1,47 Euro, für Diesel mussten 1,38 Euro bezahlt werden.

Berlin - Es geht bergauf – mit den Spritpreisen. Vor dem Wochenende kostete ein Liter Super bundesweit im Schnitt 1,47 Euro, für Diesel mussten 1,38 Euro bezahlt werden. So teuer war der Selbstzünderkraftstoff nach ADAC-Angaben seit Herbst 2008 nicht mehr. Berlin lag mit 1,46 Euro (Super) beziehungsweise 1,37 Euro (Diesel) etwas unter dem Bundesschnitt. Die Tendenz weise weiter nach oben, wie das Internetportal Clever-Tanken.de meldete.

Hintergrund sind die teils kräftigen Preiserhöhungen auf dem Rohölmarkt, ausgelöst von den Unruhen in Nordafrika und im Nahen Osten. Allerdings setzte sich am Markt auch am Freitag eine uneinheitliche Entwicklung fort: Nordseeöl der Sorte Brent wurde etwas teurer und kostete zuletzt rund 103 Dollar je Barrel – US-Öl der Sorte WTI verbilligte sich auf knapp 86 Dollar. Seinen bisherigen Rekordstand hatte der Ölpreis im Juli 2008 mit rund 150 Dollar für beide Sorten erreicht. Auch damals kostete der Liter Super an deutschen Tankstellen gut 1,50 Euro, allerdings war der Euro mit einem Kurs von 1,60 Dollar deutlich stärker als heute mit 1,36 Dollar.

„Brent ist die Referenzsorte für den europäischen und deutschen Mineralölmarkt“, erklärte Jürgen Albrecht vom ADAC. „Das preiswertere WTI spielt keine Rolle.“ Das Argument der Mineralölkonzerne, Sprit werde wegen der Rohstoffpreise teurer, sei also im Prinzip zutreffend. Allerdings weist der Automobilclub  auf zwei Besonderheiten hin, die die Tankstellen zulasten der Verbraucher ausnutzen. „Freitags ist der Sprit in der Regel am teuersten, montags am preiswertesten“, sagte Albrecht. Die Differenz betrage bis zu 3,5 Cent pro Liter.

Außerdem werde die „verwirrende Einführungsphase“ für den neuen Kraftstoff E10 derzeit genutzt, um bei den Autofahrern abzukassieren. „Die Konzerne, die sich bei der Preisgestaltung sonst parallel verhalten, haben sich zuletzt einen ungewöhnlichen Preiskampf geliefert“, hat Albrecht beobachtet. Dies sei allerdings selten zum Vorteil der Kunden geschehen. Verunsicherte Autofahrer, die nicht wüssten, ob ihr Fahrzeug E10 vertrage, seien beim Superkraftstoff geblieben – der werde aber häufig nur noch als teures „Super Plus“ angeboten. Albrecht: „Es tanken momentan deutlich mehr als drei Millionen Fahrer Super Plus, deren Auto E10 nicht verträgt.“

Berliner Vielfahrer können sparen, wenn sie den Weg über die gut 50 Kilometer entfernte polnische Grenze in Kauf nehmen. Im Nachbarland kostet der Liter Super aktuell im Schnitt 1,21 Euro. mot

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