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Wirtschaft: Benzinpreise steigen kräftig

Automobilclub vermutet Zusammenhang mit Streik

Berlin - Pünktlich zu den neuen Bahn- Streiks sind die Benzinpreise in Deutschland erneut stark gestiegen. Die großen Mineralölfirmen setzten in der Nacht zum Dienstag die Preise um mindestens drei Cent je Liter nach oben und zogen gleichzeitig in ihrem Tankstellennetz Mindestpreise ein, so dass die Erhöhungen regional noch deutlich kräftiger ausfielen. Superbenzin kostet damit im Bundesschnitt wieder 1,40 Euro je Liter, Diesel 1,18 Euro. Das liegt nur wenige Cent unter den Höchstständen des Jahres.

Sprecher der Konzerne begründeten die Erhöhung mit dem Preisniveau auf den Ölmärkten. Der Rohölpreis hat fast sein Allzeit-Hoch von 2006 erreicht. Am Montag kostete ein Barrel (159 Liter) Rohöl aus dem Fördergebiet der Organisation Erdöl exportierender Länder 71,36 US-Dollar und damit 22 Cent mehr als am vergangenen Freitag.

Der Tankstellenbetreiber Westfalen AG, Münster, rechnet mit weiteren Preissteigerungen. Wenn sich der Ölpreis bei 70 Dollar pro Barrel einpendele, werde sich der Preis für Normalbenzin in Deutschland „nicht weit von 1,50 Euro entfernt“ bewegen, sagte Vorstandschef Wolfgang Fritsch-Albert.

Ein Sprecher des Automobilclubs AvD warf den Ölkonzernen vor, die Lage der Verbraucher auszunutzen. „Es ist doch auffällig, dass die Ferien beginnen, neue Streiks bei der Bahn drohen und zugleich der Benzinpreis deutlich steigt“, sagte er dieser Zeitung. Das Verkehrsaufkommen nehme zu, weil die Verbraucher kein Vertrauen mehr in die Bahn hätten und ihr zunehmend den Rücken kehren würden. Der Automobilclub ACE sprach von „gnadenloser Preistreiberei“ durch die Konzerne. Schon vergangene Woche war der Benzinpreis zu den ersten flächendeckenden Streiks bei der Bahn ähnlich stark auf fast 1,40 Euro gestiegen. dpa/brö

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